25 Jahre JIM-Studie: Der Wandel der Mediennutzung Jugendlicher
Wie sich die Mediennutzung von Zwölf- bis 19-Jährigen in den letzten 25 Jahren gewandelt hat
Berlin, 28. August 2024 – Vor einem Vierteljahrhundert startete die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) und liefert seitdem jährlich unabhängige Daten zum Medienkonsum von Jugendlichen in Deutschland. Herausgeber der Studienreihe JIM ist der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs), gemeinsam getragen von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in Kooperation mit SWR Medienforschung & Analytics. Die Medienwelt und damit auch der mediale Alltag von Jugendlichen haben sich in den vergangenen 25 Jahren stark gewandelt.
Handys im Wandel: So nutzten Jugendliche 2005 ihre Mobilgeräte
Im Jahr 2005 besaßen bereits 92 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren ein eigenes Handy. Dabei wurde das Fotografieren mit dem Handy bei der Nutzung weit oben: 49 Prozent der Mädchen und 39 Prozent der Jungen zählten es zu den drei bedeutendsten Funktionen ihres Mobiltelefons. Obwohl 69 Prozent der jugendlichen Handybesitzer*innen ein Internet-fähiges Gerät hatten, wurde das Surfen im Internet über das Handy von 28 Prozent als unwichtigste Funktion angegeben. Nur bei fünf Prozent der Jugendlichen gehörte „im Internet surfen“ in 2005 zu den drei wichtigsten Funktionen ihres Handys.
50 Prozent der Handys der Jugendlichen verfügten über eine Infrarotschnittstelle, 33 Prozent boten Bluetooth-Konnektivität und 27 Prozent ermöglichten das Hören von Radio. Auch das Musikhören war weit verbreitet – 21 Prozent der Handys hatten einen integrierten MP3-Player, und 70 Prozent der Jugendlichen gaben an, regelmäßig (täglich/mehrmals pro Woche, in %) MP3-Dateien über ihre Geräte oder den PC zu hören.
Entwicklung der Mediennutzung bei Jugendlichen: Von Online-Communities zu Streaming-Diensten und Smartphones
Im Jahr 2015 waren 75 Prozent der Jugendlichen online. Zu diesem Zeitpunkt nutzten 36 Prozent regelmäßig Musik-Streamingdienste. Zwei Jahre später, 2017, stieg dieser Anteil auf 52 Prozent und erreichte 2019 66 Prozent. 2023 wurden Musikstreaming-Dienste von drei Viertel der Jugendlichen regelmäßig verwendet. Auch die Nutzung von Online-Serien und Filmen nahm zu, wobei 69 Prozent der Jugendlichen 2017 diese Möglichkeit bereits nutzten. Ein Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre zeigt, dass 2002 52 Prozent der Jugendlichen das Internet mindestens mehrmals in der Woche nutzten. Bis 2007 stieg dieser Anteil auf 77 Prozent, und 2009 waren bereits 90 Prozent regelmäßig online, wobei die durchschnittliche tägliche Onlinezeit 134 Minuten betrug, 2023 waren es 224 Minuten.
Online Massenger beliebter denn je
2009 nutzten 71 Prozent der Jugendlichen regelmäßig (täglich/mehrmals pro Woche) Instant-Messenger, damals noch ICQ und MSN. 70 Prozent waren in Online-Communities wie schülerVZ aktiv. Facebook war 2010 noch weniger populär, mit nur 6 Prozent Nutzung, doch bis 2013 stieg die Zahl auf 80 Prozent, während die Nutzung von schülerVZ von 53 Prozent im Jahr 2010 auf nur 2 Prozent im Jahr 2013 sank (Nutzung der Portale jeweils (täglich/mehrmals pro Woche)). Der Besitz von Smartphones nahm ebenfalls erheblich zu: 2010 besaßen 14 Prozent der Jugendlichen ein Smartphone, 2011 waren es 25 Prozent, 2012 waren es 47 Prozent und 2023 waren 96 Prozent. Andere Geräte wie MP3-Player waren ebenfalls beliebt: 2011 hatten 82 Prozent der Jugendlichen einen, während 53 Prozent eine Digitalkamera besaßen. Im Jahr 2011 nutzten lediglich 2 Prozent der Jugendlichen das Internet zum Fernsehen.
Methodik:
Seit 25 Jahren analysiert die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) das Medienverhalten von Jugendlichen in Deutschland. Jährlich werden dazu etwa 1.200 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren deutschlandweit befragt. Die Daten werden durch telefonische Befragungen erhoben. Die Auswahl erfolgt nach einem quotenbasierten Verfahren, das sicherstellt, dass die Stichprobe die demografische Struktur der Jugendlichen in Deutschland widerspiegelt.
Weitere Infos hier: https://www.ard-media.de/media-perspektiven/publikationsarchiv/detailseite-2024/25-jahre-jim-studie und zu den JIM-Studien der letzten 25 Jahre auf https://www.mpfs.de/studien/?tab=tab-18-1
Bild von Freepik