Ausbildungsperspektiven nach Corona
Mehr Unterstützung bei Ausbildungssuche gewünscht
Berlin den 13. September – 73 % Prozent der Jugendlichen wurden bei der Ausbildungssuche von ihren Eltern unterstützt, so eine Studie der Bertelsmanns Stiftung, durchgeführt von Iconkids & Youth. Die aktuelle Studie zur Ausbildungssituation zeigt eine generelle Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt, allerdings nicht für alle Jugendlichen. Besonders Jugendliche mit niedriger Schulbildung stehen vor anhaltenden Herausforderungen und benötigen gezielte Unterstützung.
Welche Art von Unterstützung wünschen sich Jugendliche?
45 Prozent der Jugendlichen wünschen sich Unterstützung bei der Berufsorientierung innerhalb der Schule. 39 Prozent wünschen sich eine außerschulische Unterstützung. Lediglich 24 Prozent der Jugendlichen geben an, die bereits erhaltene Unterstützung sei ausreichend.
Attraktivität von Ausbildung
In Deutschland streben 41 Prozent nach Abschluss der Schule eine Ausbildung an, 34 Prozent sind noch unentschieden. Das bedeutet, dass für drei Viertel die Aufnahme einer Ausbildung zumindest eine Option ist. Dies verdeutlicht die anhaltende Attraktivität der beruflichen Ausbildung in Deutschland und die Vielfalt der Bildungsmöglichkeiten, die junge Menschen in Betracht ziehen.
Ausbildungschancen und Ausbildungsangebot
Fast drei Viertel der befragten Jugendlichen sind optimistisch hinsichtlich ihrer Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Genauer gesagt, geben 27 Prozent an, ihre Chancen seien „sehr gut“, während weitere 45 Prozent sie „eher gut“ einschätzen. Nur eine vergleichsweise kleine Minderheit von 16 Prozent sieht die Chancen als „eher schlecht“ bzw. „sehr schlecht“ an. Jedoch zeigt sich ein Unterschied in der Wahrnehmung der Chancen zwischen den Bildungsniveaus der Jugendlichen. Unter denen mit niedriger Schulbildung empfinden mehr als ein Viertel (26 %) ihre Chancen als schlecht (22 % „eher schlecht“ und 4 % „schlecht“).
Zwar hält eine Mehrheit von 51 Prozent das aktuelle Angebot an Ausbildungsplätzen für ausreichend, jedoch zeigt sich, dass mehr als jeder vierte junge Mensch (26 %) den Eindruck hat, dass es zu wenige Ausbildungsplätze gibt. 11 Prozent der befragten Jugendlichen findet, dass es zu viele Ausbildungsplätze gibt.
Mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) findet, dass es zwar ausreichend Informationen zur Berufsorientierung gibt, es jedoch schwierig ist, sich darin zurechtzufinden. Dies verdeutlicht die bestehende Herausforderung, die Informationsflut im Bereich der Berufsorientierung effektiv zu navigieren und betont die Notwendigkeit klar strukturierter Orientierungshilfen für junge Menschen auf der Suche nach beruflicher Orientierung.
Wunsch nach Unterstützung
Fast jede*r Dritte (30 %) derjenigen, die bereits Erfahrungen in der Ausbildungsplatzsuche gesammelt haben, wünscht sich mehr Unterstützung. Zusätzlich dazu geben weitere 42 Prozent an, zumindest teilweise Unterstützungsbedarf zu haben. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung von Maßnahmen zur Verbesserung der Begleitung und Unterstützung junger Menschen auf ihrem Weg zur Ausbildungsplatzfindung. Eine gezielte Unterstützung kann einen positiven Einfluss auf den Erfolg und die Zufriedenheit bei der Ausbildungssuche haben.
Methodik:
Für die Studie wurden 1.694 Jugendlichen im Alter von 14- bis 25-Jährigen in Deutschland befragt. Dies erfolgte mittels einer für diese Altersgruppe repräsentative Online-Befragung mit 1.532 Befragten, die durch 162 Jugendlichen mit Hauptschulabschluss mittels Face-to-Face-Interviews aufgestockt wurden. Die Datenerhebung fand im Zeitraum vom 2. bis 30. Juni 2023 statt und wurde nach Alter und Schulbesuch/-abschluss gewichtet.
Weitere Infos hier: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/ausbildungsperspektiven-nach-corona
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