AfD-Wähler*innen besonders empfänglich für Verschwörungstheorien – Studie der Uni Leipzig

Vertiefende Auswertung der Studie bringt neue Ergebnisse
Berlin, 28. Januar 2021 – Wissenschaftler*innen des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts (EFBI) an der Universität Leipzig haben herausgefunden, dass Anhänger*innen der AfD besonders häufig an Verschwörungsmythen glauben. Der Studie zufolge sind Anhänger*innen der Grünen am wenigsten anfällig für Verschwörungstheorien.
Vertiefte Analyse der Studie fördert neue Ergebnisse zutage
Den Ergebnissen zufolge weisen 73,5 Prozent der AfD-Anhänger*innen eine „Verschwörungsmentalität“ auf. Bei Anhänger*innen anderer Parteien ist dieser Anteil deutlich geringer und schwankt zwischen 37 Prozent bei FDP-Anhänger*innen und 18 Prozent bei Anhänger*innen der Grünen. Die bereits im November 2020 veröffentlichte Studie des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig wurde nun vertieft ausgewertet und neue Erkenntnisse gewonnen.
So zeigte sich bereits im November letzten Jahres, dass der Anteil der Bürger*innen mit Affinitäten zu Verschwörungserzählungen innerhalb von zwei Jahren von 30,8 auf 38,4 Prozent gestiegen ist. Im Osten Deutschlands war dieser Trend noch stärker ausgeprägt. Dort stieg der Wert von 34,4 auf 51,4 Prozent. Die nun vorgenommene vertiefte Auswertung zeigt nach Angaben der Leipziger Wissenschaftler*innen, dass es einen statistischen Zusammenhang zwischen der Zustimmung zu Verschwörungsmentalität, der Parteipräferenz sowie der Selbstverortung auf einer Links-Rechts-Skala gibt. Zudem lässt die Analyse einen eindeutigen Zusammenhang zwischen antisemitischen Aussagen und Verschwörungstheorien, auch in Bezug auf das Corona-Virus erkennen.
Zur Studie:
Die Studie wurde von der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung und der Otto Brenner Stiftung durchgeführt. Für die Studie wurden zwischen Mai und Juni 2020 2.503 Menschen im Alter zwischen 14 und 93 Jahren bundesweit befragt. Die Studie kann unter folgender URL abgerufen werden: https://www.uni-leipzig.de/fileadmin/prins_import/dokumente/dok_20210127143647_5e1533eb1b.pdf