Corona beschleunigt die Digitalisierung in deutschen Haushalten
Starke Zunahme bei der Nutzung digitaler Technik
Berlin, 16. März 2021 – Der Digitalverband Bitkom hat eine Studie vorgestellt, die untersucht, inwiefern digitale Technologie den Bundesbürger*innen während der Corona-Krise geholfen hat.
Den Ergebnissen der Studie zufolge, haben digitale Technologien 8 von 10 Bürgern (83 %) während der Corona-Krise in mindestens einem Lebensbereich geholfen. Vor allem für den Lebensbereich „Arbeit“ haben 60 Prozent angegeben, dass ihnen digitale Technologie während der Corona-Krise geholfen hat. Weitere 56 Prozent der Befragten haben bei der Kommunikation mit Familie und Freunden von digitaler Technologie profitiert. Es folgen die Lebensbereiche „Einkaufen“ (55 %), „Gesundheit“ (52 %), „Sport und Fitness“ (51 %) und „Finanz und Versicherungsangelegenheiten“ (50 %). Eher weniger ausgeprägt war die empfundene Unterstützung durch digitale Technologie in folgenden Lebensbereichen: „Unterhaltungs- und Freizeitaktivitäten“ (43 %), „Essen und Trinken“ (43 %), Bildung und Weiterbildung“ (41 %) sowie „Kinderbetreuung“ (36 %). Das Schlusslicht in dieser Erhebung bildet der Lebensbereich „Mobilität und Verkehr“, für den nur 30 Prozent Vorteile durch digitale Technologie sehen.
Die Bildschirmnutzungsdauer liegt im Schnitt bei 10,4 Stunden pro Tag
Insgesamt haben 78 Prozent der Befragten während der Corona-Krise digitale Technologien, Geräte und Dienste häufiger genutzt als zuvor. In der Altersgruppe bis 64 Jahre sind es sogar 87 bzw. 88 Prozent, während mehr als jede*r Zweite der ab 65-Jährigen digitale Technik häufiger genutzt hat. Die gestiegene Nutzung digitaler Technik zeigt sich auch an der Zunahme der Bildschirmzeit während der Corona-Krise. So gaben die Befragten an, nach eigener Schätzung acht Stunden pro Tag auf einen Bildschirm geschaut zu haben. Während der Corona-Krise ist dieser Wert um über zwei Stunden pro Tag auf 10,4 Stunden gestiegen.
Streaming, Online-Shopping und Videoanrufe gewinnen an Bedeutung
Mit der Bildschirmzeit nahm während der Corona-Krise auch die durchschnittliche Videostreaming-Zeit stark zu. Diese stieg von 3,9 Stunden auf 7,1 Stunden pro Woche an. Zudem ist der Anteil derjenigen, die angeben, Videostreaming gar nicht zu nutzen, von 29 auf 21 Prozent gesunken. Zugleich gaben 8 Prozent der Befragten an, dass sie in der Corona-Zeit 20 Stunden oder mehr pro Woche Videostreaming nutzen. Hier lag der Wert vor der Krise noch bei 4 Prozent. Auch Videoanrufe haben während der Pandemie an Bedeutung gewonnen. Lag die durchschnittliche Nutzungsdauer vor der Krise noch bei 0,6 Stunden pro Woche, stieg sie in der Krise im Schnitt auf 3,3 Stunden an. Zwei Drittel der Befragten (65 %) gaben an, Videotelefonie vor der Pandemie gar nicht genutzt zu haben, inzwischen sind es nur noch 38 Prozent. Einen weiteren massiven Bedeutungsgewinn konnte das Online-Shopping verzeichnen. Vor Corona wurden – abgesehen von Lebensmitteln – im Schnitt 16 Prozent aller Produkte online gekauft. Mittlerweile liegt dieser Anteil bei 37 Prozent. 11 Prozent der Befragten geben an, während der Corona-Krise mindestens 80 Prozent aller Produkte online gekauft zu haben.
Der Bedeutungszuwachs der digitalen Technologie hat bei vielen Menschen zu einem Wunsch nach schnellerem Internet geführt. 29 Prozent haben bereits geprüft, ob und wie sie eine schnellere Internetverbindung erhalten. 5 Prozent haben sich bereits einen schnelleren Tarif besorgt.
Zur Studie
Die Studie wurde von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt. Für die Studie wurden im Januar 2021 1.002 Personen ab 16 Jahren telefonisch befragt. Weitere Details zur Studie können unter folgender URL abgerufen werden: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Corona-sorgt-fuer-Digitalisierungsschub-in-deutschen-Haushalten