Das IMSF-Stimmungsbarometer zum Monat April
Der Wunsch nach mehr Freiheiten beschäftigt die Bevölkerung
Berlin, 19. Mai 2021 – Deutschland befindet sich noch immer im Lockdown: Vor allem die Frage nach mehr Freiheiten beschäftigt die Bundesbürger*innen immer stärker.
Mit welchen Fragen beschäftigen sich die Menschen in Deutschland aktuell? Welche Sorgen werden größer, welche verlieren an Relevanz vor dem Hintergrund veränderter Inzidenzwerte der Corona-Pandemie? Die Initiative Markt- und Sozialforschung möchte in Form des Themenbarometers „Das beschäftigt Deutschland“ auf diese Fragen Antworten geben. Für die aktuelle Welle wurden vom 21. bis 23. April 2.084 Personen im Alter ab 18 Jahren im YouGov-Panel online befragt. Die Stichprobe wurde bevölkerungsrepräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region quotiert.
Bürger*innen sehnen sich nach mehr Freiheiten
Zum Ende der dritten Welle der Corona-Pandemie steigt die „Lockdown-Müdigkeit“: 65 Prozent der Bevölkerung beschäftigen sich sehr oder eher stark mit der Frage, wann und wie wir die Corona-Pandemie in den Griff bekommen. Entsprechend fragen sich mit 61 Prozent so viele Menschen wie nie zuvor (11 % Steigerung im Vergleich zu November 2020), wann und in welcher Form wieder mehr Kontakt zu Freunden und Bekannten möglich ist. Mit Blick auf die anstehenden Pfingstferien möchten 54 Prozent der Befragten wissen, wann es wieder möglich sein wird, unbeschwert zu reisen.
Vor allem junge Menschen wünschen sich ein Ende der Kontaktbeschränkungen. Die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen erzielt jeweils die Höchstwerte aller Altersgruppen bei den Antworten „beschäftigt mich sehr“ oder „eher stark“ auf die Fragen, wann man wieder mehr Kontakt zu Freunden und Bekannten haben (66 %) und wann man wieder Sport und Kulturveranstaltungen besuchen kann (55 %).
Zukunftsängste nehmen ab
Nach über einem Jahr Corona-Krise sehnt sich die Bevölkerung zwar das Ende der Pandemie herbei, scheint aber auch entspannter mit ihren Auswirkungen auf die Wirtschaft umzugehen. Mit 65 Prozent erreicht der Anteil derer, die sich eher oder gar nicht mit der Frage beschäftigen, ob sie demnächst von Arbeitslosigkeit betroffen sind, einen neuen Höchstwert. Im November 2020 lag dieser Wert noch bei 60 Prozent. Auch wie es mit der Wirtschaft weitergeht beschäftigt nur 55 Prozent der Befragten. Ein Rückgang von 5 Prozentpunkten gegenüber November 2021 und bisheriger Tiefstwert.
Sorge um Klimawandel und gesellschaftlicher Spaltung
Trotz des anhaltenden Lockdowns bleibt das Interesse am Klimawandel auf konstant hohem Niveau. 48 Prozent der Befragten beschäftigt die Frage, wie es mit dem Klimawandel weitergeht sehr oder eher stark (November: 50 %, September 51 %). Zudem sorgen sich viele Menschen sehr oder eher stark (50 %), ob die gesellschaftliche Spaltung zunehmen wird. Auffällig ist, dass besonders im Osten Deutschlands viele Menschen diese Sorge umtreibt. Hier beschäftigen sich 55 Prozent sehr oder eher stark mit dieser Frage, während es im Westen nur 48 Prozent sind.