Das IMSF-Stimmungsbarometer zum Sommer 2021: Klimawandel rückt stärker in den Fokus
Fragen rund um Corona von geringerem Interesse
Berlin, 11. August 2021 – Nachdem im Sommer die Inzidenzen zurückgegangen sind und Öffnungen in vielen Bereichen vollzogen wurden, beschäftigen im Juli Fragen rund um Corona wesentlich weniger Menschen als noch im April 2021. Stattdessen bereitet der Klimawandel den Menschen zunehmend Sorgen.
Welche Fragen beschäftigen die Menschen zurzeit in Deutschland? Welche Sorgen werden größer, welche kleiner? Die Initiative Markt- und Sozialforschung versucht mit Hilfe des Themenbarometers „Das beschäftigt Deutschland“ auf diese Fragen Antworten zu geben. Für die aktuelle Welle wurden vom 27. bis 29. Juli 2.046 Personen im Alter ab 18 Jahren im YouGov-Panel online befragt. Die Stichprobe wurde bevölkerungsrepräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region quotiert.
Nachdem die dritte Welle der Corona-Pandemie Ende Juni abgeklungen ist und die Inzidenzen noch auf niedrigem, wenn auch steigendem Niveau liegen, haben sich neue Entwicklungen im Stimmungsbild der Deutschen im Vergleich zur letzten Umfragewelle ergeben. So ist das Thema Klimawandel wieder stärker in den Fokus der Bevölkerung gerückt.
Flutkatastrophe in Deutschland und brennende Wälder in Südeuropa
Die Flutkatastrophe in Deutschland und angrenzenden Ländern sowie die verheerenden Waldbrände in Südeuropa lassen den Klimawandel stärker in den Fokus rücken. Beschäftigte die Frage, wie es mit dem Klimawandel weitergeht, im April noch 48 Prozent stark oder eher stark, so steigt der Wert im Juli auf 55 Prozent.
Öffnungen machen sich bemerkbar – Sorgen in Verbindung mit Corona nehmen ab
Kontaktbeschränkungen wurden Anfang des Sommers zurückgenommen. Geschäfte und Restaurants durften wieder öffnen, Kultur- und Sportveranstaltungen sind wieder möglich. Das öffentliche Leben kehrte im Sommer langsam wieder zurück. Diese Entwicklung ist auch in den Ergebnissen der Juli-Welle zu erkennen. Fragen rund um Corona waren im Juli weitaus weniger relevant, als noch im April dieses Jahres. So beschäftigen sich im Juli ganze 21 Prozent weniger mit der Frage, wann und wie man wieder mehr Kontakt zu Freunden und Bekannten haben kann sehr oder eher stark (Juli 2021: 40 %, April 2021: 61 %). Auch die Frage, ob man sich mit Corona infiziert, beschäftigt aktuell nur 27 Prozent stark oder eher stark. Ein Rückgang von 11 Prozent im Vergleich zum April (38 %). Gleichzeitig scheinen die Menschen auch weniger Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung zu haben.
Dass sich durch die niedrigen Inzidenzwerte viele Lockerungen im öffentlichen Leben ergeben haben, erkennt man auch daran, dass die Frage wann man wieder Sport- und Kulturveranstaltungen besuchen kann, nur noch 36 Prozent der Menschen stark oder eher stark beschäftigt. Im April lag dieser Wert noch bei 45 Prozent. Auch die Frage, wann es wieder möglich ist, unbeschwert zu verreisen, beschäftigt ganze 7 Prozent weniger (47 %) stark oder eher stark, als noch im April (54 %).
Auch die Wirtschaft stabilisiert sich in den Augen der Befragten zunehmend. Sicherlich sind hierfür auch der starke Rückgang der Kurzarbeit und die positiven Prognosen der Wirtschaft verantwortlich. Zwar liegt der Anteil derer, die sich stark oder eher stark mit der Frage beschäftigen, wie es mit der Wirtschaft weitergeht noch bei 48 Prozent, allerdings lag dieser Anteil im April noch bei 55 Prozent.
Grundsätzlich ist der Wunsch nach einem Ende der Corona-Pandemie aber weiterhin sehr präsent. Der Anteil derer, die sich stark oder eher stark mit der Frage beschäftigen, wann und wie wir die Corona-Pandemie in den Griff bekommen, liegt noch immer bei 56 Prozent. Im April waren es noch 65 Prozent.