Der Fahrradmonitor
in die Pedale treten
Berlin, 5. Mai 2022 – Eine repräsentative Umfrage des Sinus-Instituts im Rahmen der Radverkehrsförderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) zeigt, der Boom der Fahrradfahrer*innen setzt sich durch. Rund 16 Millionen Menschen in Deutschland denken über einen Fahrradkauf nach.
Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel mit dem höchsten Wachstumspotential. 72 Prozent der Haushalte in Deutschland verfügen bereits über ca. zwei Fahrräder (79 % ca. 1,5 Autos pro Haushalt). 77 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen das Rad bzw. Pedelec mindestens selten und 38 Prozent nutzen das Fahrrad bzw. Pedelec regelmäßig (täglich oder mehrmals pro Woche) als Verkehrsmittel und/ oder in der Freizeit. Den Ergebnissen der Umfrage zufolge wollen aber in Zukunft 41 Prozent der Menschen mehr Rad fahren. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch in der jüngeren Generation, den 14 bis 29-Jährigen, hier wollen 49 Prozent das Fahrrad mehr nutzen.
Individuelle Mobilität in Corona-Zeiten
Seit der Covid 19-Pandemie fahren 25 Prozent häufiger mit dem Fahrrad und 20 Prozent häufiger mit dem Auto. Im Vergleich mit der Zeit vor der Pandemie nutzen 37 Prozent seltener öffentliche Verkehrsmittel, 35 Prozent fliegen seltener und 32 Prozent nutzen seltener Züge im Fernverkehr. 38 Prozent gehen häufiger zu Fuß.
Sicherheit auf dem Fahrrad
Das Sicherheitsgefühl beim Radfahren steigt: 63 Prozent der Radfahrenden geben an, dass sie sich sehr oder eher sicher fühlen. Einige Unsicherheitsfaktoren bestehen jedoch: zu viel Verkehr (64 % der Befragten fühlen sich dadurch unsicher), rücksichtslose Autofahrer*innen (62 %) und zu wenig separate Radwege (57 %). Fast die Hälfte (45 %) aller Radfahrenden tragen aber inzwischen immer bzw. meistens einen Fahrradhelm. Das ist ein deutlicher Zuwachs gegenüber den Vorjahren (2021: 45 %, 2019: 30 %, 2017: 31 %).
Politische Forderungen
Die dringlichsten Forderungen an die Politik in Sachen Radverkehr sind vor allem das Bauen von Radwegen (57 %), zudem eine bessere Trennung von Radfahrenden, Pkw-Fahrenden (53 %) und Fußgänger*innen (45 %). Außerdem wünschen sich 43 Prozent mehr Schutz- und Radfahrstreifen sowie sichere Fahrrad-Abstellanlagen (41 %) und mehr Fahrradstraßen (39 %).
Methodischer Hinweis:
Die verwendeten Daten beruhen auf einer repräsentativen Online-Umfrage, an der 3.107 Personen von Mitte Mai bis Mitte Juni 2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 14 bis 69 Jahren. Weitere Details zur Studie können unter folgender URL abgerufen werden: Fahrrad-Monitor Deutschland 2021 (bmvi.de)