Digitaler Euro findet als Bezahl-Option breite Akzeptanz in der Bevölkerung
Bundesbank-Umfrage
Berlin, den 14. Juni 2024 – Eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Bundesbank, durchgeführt von forsa, zeigt, dass sich die Hälfte der Befragten grundsätzlich vorstellen können, einen digitalen Euro als zusätzliche Bezahlmöglichkeit zu nutzen.
Mehrheit der Deutschen kennt digitalen Euro nicht
Laut der Umfrage hatten 41 Prozent der Befragten bereits vom digitalen Euro gehört, gelesen oder etwas darüber gesehen, während 59 Prozent noch nie vom digitalen Euro gehört haben. Für über drei Viertel der Befragten ist die Privatsphäre im Zusammenhang mit der Nutzung des digitalen Euros sehr wichtig oder wichtig. Die geplante Offline-Version des digitalen Euros, die einen ähnlichen Schutz der Privatsphäre wie Bargeld bieten soll, halten 59 Prozent für sehr wichtig oder wichtig.
Bedeutung und Missverständnisse: Einstellungen der Deutschen zum digitalen Euro
Für 72 Prozent der Befragten ist es (sehr) wichtig, dass der digitale Euro auf einer europäischen Infrastruktur basiert und somit unabhängig von globalen politischen Ereignissen und Entscheidungen funktioniert. Zudem ist für 63 Prozent der Befragten (sehr) wichtig, dass der digitale Euro wie das Euro-Bargeld ein staatliches, europäisches Zahlungsmittel ist.
Die Umfrage zeigte auch, dass es selbst innerhalb der Gruppe, die bereits vom digitalen Euro gehört, gelesen oder gesehen hatte, grundlegende Missverständnisse gibt: 15 Prozent dieser Gruppe glaubten, der digitale Euro solle das Bargeld ersetzen und 12 Prozent dachten, mit dem digitalen Euro werde das Bargeld abgeschafft.
Wissenslücken über den digitalen Euro: Viele Deutsche haben falsche Vorstellungen
Die Umfrage zeigt auch, dass nur wenige Menschen wissen, dass der digitale Euro wie die Euro-Banknoten von den Zentralbanken des Eurosystems herausgegeben wird. Lediglich 17 Prozent konnten korrekt angeben, dass es sich bei dem digitalen Geld um ein zusätzliches Zahlungsmittel handelt, das von der EZB oder der Bundesbank herausgegeben wird.
Viele Befragte hatten auch hier noch lückenhafte Kenntnisse über den digitalen Euro: 16 Prozent der Befragten glaubten, es handele sich um eine „Kryptowährung“, und 8 Prozent dachten, der digitale Euro solle zur Überwachung der Zahlungsströme dienen.
Methodik:
Das Ergebnis stammt aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage, die im April 2024 von dem Meinungsforschungsunternehmen Forsa im Auftrag der Deutschen Bundesbank unter 2.012 Personen durchgeführt wurde.
Die Befragung wurde im Rahmen einer telefonischen Mehrthemenbefragung durchgeführt. Die Auswahl der Befragungsteilnehmer basiert auf einer kombinierten Festnetz- und Mobilfunkstichprobe (sogenanntes ADM-Dual-Frame-Design) mit einem Anteil von 30 Prozent Mobilfunknummern. Dadurch werden auch Haushalte erfasst, die hauptsächlich über Mobilfunk erreichbar sind. In beiden Auswahlrahmen erfolgt die Auswahl der Teilnehmer*innen durch eine mehrstufige Zufallsauswahl. Es fand keine Quotierung statt, sondern eine repräsentative Zufallsauswahl.
Das Kernstück des ADM-Telefon-Mastersamples ist eine künstlich erzeugte Obermenge von Ziffernfolgen, die alle relevanten Telefonnummern (sowohl eingetragene als auch nicht eingetragene) umfasst, aus der uneingeschränkt zufällig ausgewählt wird. Wird ein Haushalt mit Festnetzanschluss auf Basis des ADM-Telefon-Mastersamples ausgewählt, erfolgt in der zweiten Stufe des Auswahlprozesses die Auswahl der zu befragenden Person innerhalb des Haushalts. In Ein-Personen-Haushalten steht die zu befragende Person bereits fest. In Haushalten mit mehreren Personen ab 16 Jahren wird die zu befragende Person vom Interviewer*innen mittels der sogenannten Geburtstagsmethode ermittelt, die ebenfalls auf einer mehrstufigen Zufallsauswahl basiert. Bei der Mobilfunkstichprobe handelt es sich um eine Personenstichprobe, bei der die angerufene Person befragt wird, sofern sie zur Grundgesamtheit gehört.
Weitere Infos hier: https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/bundesbank-umfrage-digitaler-euro-findet-als-bezahl-option-breite-akzeptanz-in-der-bevoelkerung-933320
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