EY Jobstudie 2023

Berlin, den 4. September 2023 – Arbeitsplatzloyalität auf dem Prüfstand: Nur 13 Prozent der Befragten einer Studie der Ernst & Young GmbH, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut teleResearch, fühlen sich ihrem Arbeitgeber sehr eng verbunden. Dies markiert den niedrigsten Wert in der EY Jobstudie seit 2015.

Jobwechsel

In Deutschland sind die Beschäftigten derzeit in Bewegung: Die Wechselbereitschaft liegt auf Rekordniveau. Aktuell suchen 26 Prozent aktiv oder gelegentlich nach einer neuen beruflichen Herausforderung. Wenn sich eine passende Gelegenheit bietet, zeigen 37 Prozent Interesse daran. Lediglich etwas mehr als ein Drittel der Befragten (37 %) verwendet keinen Gedanken an einen Jobwechsel. Vor zwei Jahren waren es noch 52 Prozent, die keine Veränderung in Betracht gezogen haben und 2017 sogar 82 Prozent.

 

Gründe für Jobwechsel

76 Prozent der Beschäftigte haben in ihrer Karriere bereits einen Jobwechsel vollzogen. Die Gründe für den Wechsel waren unterschiedlich: Für mehr als ein Drittel (34 %) der Befragten war unzureichende Bezahlung der Beweggrund. Einen vergleichbar bedeutenden Einfluss hatte das Verhalten der Vorgesetzten. Aufgrund von Unzufriedenheit mit ihren Vorgesetzten haben beinahe ein Drittel (29 %) ihren Arbeitgeber gewechselt. Zusätzlich gibt es weitere Faktoren, wie eine ungünstige Unternehmenskultur (23 %), die Möglichkeit einer spannenden Position bei einem anderen Unternehmen (22 %), persönliche Gründe (19 %) und eine übermäßige Arbeitsbelastung (18 %).

 

Unterschiede zwischen Jüngeren und Älteren

Insbesondere bei jüngeren Beschäftigten spielt das Verhalten der Vorgesetzten eine große Rolle. Von den Befragten im Alter von 21 bis 35 Jahren gaben 32 Prozent an, bereits in ihrem Berufsleben aus Unzufriedenheit mit dem Verhalten von Vorgesetzten gekündigt zu haben. Bei den 51- bis 65-Jährigen sind es mit 28 Prozent, obwohl diese wesentlich länger im Beruf stehen. Unterschiede zeigen sich auch in Bezug auf die Bezahlung: 41 Prozent der 21- bis 35- Jährigen Beschäftigten geben an, wegen unzureichender Bezahlung den Job gewechselt zu haben. In der Altersgruppe der mittleren Beschäftigten (36- bis 50 Jahre) sind es 37 Prozent, während es in der Gruppe der ältesten Arbeitnehmer (51- bis 65-Jährigen) nur 26 Prozent sind.

 

Gefühl der Verbundenheit mit dem Arbeitgeber schwindet

Die gefühlte Sicherheit am Arbeitsplatz wird ebenfalls reflektiert. Lediglich etwas mehr als ein Drittel (36 %) betrachtet den eigenen Job als äußerst sicher. Diese Entwicklung verstärkt das abnehmende Gefühl der Verbundenheit mit dem Unternehmen zusätzlich. Nur noch 13 Prozent der Befragten geben an, eine sehr enge Bindung zu ihrem Unternehmen zu haben. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 gaben noch 34 Prozent der Beschäftigten an, eine sehr enge Bindung zu verspüren. Immer mehr Mitarbeiter*innen ziehen aktuell in Erwägung, zu einem neuen Arbeitgeber zu wechseln (19 %).

 

Wünsche der Arbeitnehmer*innen

Die Präferenzen der Beschäftigten zeigen auf, dass 63 Prozent der Befragten sich flexible Arbeitszeiten wünschen, gefolgt von 42 Prozent, die einen flexiblen Arbeitsort bevorzugen. Weiterbildung ist ebenfalls von hoher Bedeutung, da 57 Prozent der Befragten diese Möglichkeit als wichtig erachten. Darüber hinaus zeigt die Umfrage, dass 27 Prozent der Beschäftigten Wert auf Angebote zur Mitarbeiterförderung legen. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Flexibilität und beruflicher Weiterentwicklung im modernen Arbeitsumfeld.

 

Methodik:

Die EY Jobstudie 2023, in Auftrag gegeben von Ernst & Young GmbH, basierte auf einer Befragung von 1.555 Arbeitnehmer*innen in Deutschland. Die für diese Gruppe repräsentative Online-Umfrage wurde im März 2023 vom Marktforschungsinstitut teleResearch, durchgeführt. Das Befragungssample setzte sich aus 46 Prozent weiblichen Befragten, 54 Prozent männlichen Befragten und 0,2 Prozent diversen Teilnehmer*innen zusammen.

 

Weitere Infos hier: https://www.ey.com/de_de/news/2023/08/ey-jobstudie-karriere-2023

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