Fünfte Jahreszeit 2023 – Feiern in Krisenzeiten
Rosenmontag 2023
Berlin, 16. Februar 2023 –Bezeichnungen für die uns bevorstehenden „tollen Tage“ gibt es viele. Im Rheinland sagt man Karneval, in anderen Gebieten Deutschlands trägt das närrische Treiben andere Namen. So heißt es zum Beispiel Fasching, Fassnacht und weiter im Süden Fasnet. Aber egal, wie man die „Fünfte Jahreszeit“ bezeichnet, in diesem Jahr soll wieder gefeiert werden. Das erste Mal nach den Coronajahren und trotz des Krieges in der Ukraine und der Energiekrise: Doch wie sehr überschatten die neuen Krisen und die Angst vor erneuten „Partykrawallen“ die Vorfreude?

Durch Corona und auch mit Beginn des russischen Angriffskriegs herrschte in den letzten 3 Jahre Zurückhaltung in der „Fünften Jahreszeit“. Der Krieg ist nicht zu Ende und auch Corona noch ziemlich präsent, trotzdem finden die Umzüge und Feiern erstmals wieder unter regulären Bedingungen statt. Wie kommt das in diesem Jahr bei der Bevölkerung an? Dies hat kurz vor den „tollen Tagen“ moweb research in einer Online-Umfrage in den drei Hochburgen der rheinischen Fastnacht Köln, Düsseldorf und Mainz erhoben. Demnach findet die Rückkehr zur Normalität auch in der „Fünften Jahreszeit“ bei 77 Prozent der Befragten volle Zustimmung. Zwar sind den Menschen der Krieg in der Ukraine und die Nachwehen der Pandemie nicht egal, doch nur 15 Prozent würden aktuell wegen einer der beiden Faktoren auf das Feiern verzichten.
Angst vor Krawallen
Sechs Wochen nach den viel diskutierten Silvesterkrawallen in Berlin und anderen Städten plädieren 55 Prozent der Befragten für mehr Präsenz und Härte der Polizei an den „tollen Tagen“. Ganze 71 Prozent halten Karneval, Fasching, Fassnacht oder wie auch immer die Menschen die Zeit bezeichnen für ein schützenswertes Kulturgut. Mehr als drei Viertel bevorzugen das Feiern vor allem auf der Straße bzw. auf organisierten Umzügen.
Auch das Feiern wird teurer
Über die Hälfte der Befragten (51 %) wollen sich vorab über die Bierpreise in den Gaststätten informieren. Nur für 17 Prozent wären Preiserhöhungen durch die derzeitigen Umstände gerechtfertigt.
Kulturelle Aneignung durch Verkleidung
Die gesellschaftspolitische Problematik der kulturellen Aneignung mittels Verkleidung ist für 77 Prozent aktuell kein relevantes Thema. Nur 6 Prozent aller Befragten finden eine kulturelle Aneignung durch entsprechende Verkleidung respektlos und sehen echten Handlungsbedarf. Spannend wird, wie sich das Thema bei den Närr*innen entwickeln wird.
Methodik
Die Daten für die Studie wurden vom Marktforschungsinstitut moweb research zwischen dem 1. und 3. Februar 2023 in einer quotierte Onlinebefragung erhoben. Befragt wurden 1.200 Personen im Alter ab 18 Jahren, jeweils 400 Personen aus Köln, Düsseldorf und Mainz. Weitere Infos unter: https://www.mowebresearch.com/de/news/article/r/id/online_umfrage_zum_thema_karneval_2023/