Generation Mitte 2024
Wie sieht die wirtschaftliche Situation der mittleren Generation in Deutschland aus?
Berlin, den 20. September 2024 – Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist ein viel diskutiertes Thema. Die Studie „Gereration Mitte“ Institut für Demoskopie Allensbach beschäftigt sich insbesondere mit der mittleren Generation (30- bis 59-Jährigen). „Diese Generation prägt das in besonderem Maße: durch ihr berufliches Engagement, die Erziehung der nächsten Generation und ihre politische Meinungsbildung und ihr gesellschaftliches Engagement“, so die Herausgeber der Studie. Die Studie gibt u. a. Einblicke, wie sich die ökonomischen Erwartungen und Ängste dieser Bevölkerungsgruppe entwickelt haben und gibt Einblicke in die Einschätzungen der Generation zu Wohlstand, sozialem Abstieg und den Herausforderungen, die sie in Bezug auf die EU und die zukünftige Wirtschaft sehen.
Wirtschaftliche Entwicklung der letzten fünf Jahre und die Erwartungen in die Zukunft
2024 gehen 38 Prozent (2022 33 %) der Befragten geben an, dass es ihnen heute wirtschaftlich besser geht als noch vor fünf Jahren. Im Gegensatz dazu bewerteten 2024 26 Prozent (2022 38 %) ihre Lage als schlechter. Wenn es um die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten fünf Jahren geht, erwarten 20 Prozent Wohlstandsgewinne (2022 16 %), während 13 Prozent (2022 28 %) von wirtschaftlichen Einbußen ausgehen. Wie sieht es mit der Angst vor einem möglichen sozialen Abstieg aus: 16 Prozent (2022 25 %) der mittleren Generation sehen sich aktuell eine große Gefahr, sozial abzusteigen, während 28 Prozent (2022 17 %) gar keine Gefahr sehen. 49 Prozent (2022 51 %) schätzen das Risiko eines sozialen Abstiegs weniger groß ein. Interessanterweise stimmen 48 Prozent der Befragten der These „Bei uns wird viel zu viel gejammert. Uns geht es doch eigentlich ganz gut.“ 26 Prozent widersprechen dieser Aussage
Reformbedarf in Deutschland
Mit Blick auf die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erkennen 46 Prozent der Befragten einen tiefgreifenden Reformbedarf in Deutschland. Fast die Hälfte (45 %), ist der Ansicht, dass Reformen in Deutschland nicht schnell genug vorangehen, während 18 Prozent meinen, dass diese zu schnell umgesetzt werden. 12 Prozent finden das Tempo gerade richtig und 25 Prozent sind unentschieden.
Altersvorsorge und Zukunft der EU
58 Prozent der Befragten betrachten ein Eigenheim als besonders wichtig, um den eigenen Lebensstandard langfristig abzusichern. Für 56 Prozent steht ein sicherer Arbeitsplatz im Vordergrund, idealerweise verbunden mit der Erwerbstätigkeit beider Partner. 54 Prozent halten den Aufbau einer privaten Altersvorsorge für entscheidend. Auf europäischer Ebene glauben 46 Prozent, dass Europa unsere Zukunft ist, während 30 Prozent die Zukunft der EU pessimistisch sehen. Darüber hinaus erwarten 71 Prozent von der EU eine Steuerung der Migration, 70 Prozent erwarten den Abbau von Bürokratie und 62 Prozent erwarten eine Stärkung der Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit. Beim Thema Umwelt- und Klimaschutz sehen 44 Prozent die EU ebenfalls in der Pflicht.
Methodik:
Die Untersuchung richtete sich an die deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 30 bis 59 Jahren in Deutschland. Die Auswahl der Befragten erfolgte mittels einer repräsentativen, disproportionalen Quotenauswahl, bei der regionale Disproportionalitäten durch Gewichtung ausgeglichen wurden. (Geschlecht, Alter, Haushaltsgröße, Berufsstellung, Regionale Verteilung wie Bundesländer, Regierungsbezirke), Wohnortgröße (Stadtgröße). Insgesamt wurden 1.026 Personen befragt. Die Interviews wurden mündlich-persönlich (Face-to-Face) zwischen dem 14. März und 3. April 2024 geführt, wobei 349 geschulte Interviewer*innen beteiligt waren. Die Ergebnisse wurden anhand amtlicher statistischer Daten gewichtet, um eine repräsentative Stichprobe zu gewährleisten
Weitere Infos hier: https://www.gdv.de/resource/blob/177082/e552049d6ded439cf2adad8de2998eb6/studie-data.pdf
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