Gestiegenes Naturbewusstsein bei Jugendlichen
Bundesumweltministerium präsentiert neue Studie
Berlin, 5. Mai 2021 – Laut einer aktuellen Studie des Naturschutzamtes zum Jugend-Naturbewusstsein hat der Stellenwert der Natur während der Corona-Krise bei vielen Jugendlichen in Deutschland zugenommen. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen hält sich nach eigener Einschätzung häufiger in der Natur auf. Weitere Ergebnisse der Studie im Überblick:
So gaben 52 Prozent der Jugendlichen an, viel häufiger bzw. etwas häufiger in der Natur unterwegs zu sein als vor der Corona-Krise. Auch sind zwei Drittel der Jugendlichen (66 %) davon überzeugt, dass die Natur zu einem guten Leben dazugehört.
Klare Haltung zum Schutz der Natur
Der hohe Stellenwert der Natur bei Jugendlichen zeigt sich vor allem in der Priorisierung des Naturschutzes gegenüber der Wirtschaft. Nur 19 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass die Natur der wirtschaftlichen Entwicklung nicht im Wege stehen dürfe. Etwas mehr Jugendliche (36 %) finden, dass der Naturschutz in wirtschaftlichen Krisenzeiten mit weniger Geld auskommen muss. Zudem engagieren sich viele Jugendliche selbst im Natur- und Umweltschutz. Ein Drittel der Befragten (33 %) gab an, schon mindestens einmal an einer entsprechenden Demonstration – z. B. von „Fridays for Future“ – teilgenommen zu haben. 49 Prozent sind außerdem dazu bereit, der Umwelt zuliebe auf Einwegprodukte zu verzichten. 30 Prozent würden sogar Fleisch von der Einkaufsliste streichen.
Fast alle Jugendlichen halten Energiewende für richtig
Auch steht ein Großteil der jungen Menschen hinter der Energiewende. Nur zwei Prozent der Jugendlichen finden sie nicht richtig. Zudem räumen die Heranwachsenden der Digitalisierung im Allgemeinen deutlich häufiger Chancen als Risiken ein. Gentechnik in der Landwirtschaft gegenüber sind junge Menschen wiederum mehrheitlich skeptisch eingestellt: 83 Prozent wünschen sich beispielsweise eine eindeutige Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln. 72 Prozent der Befragten sind darüber hinaus davon überzeugt, dass die biologische Vielfalt weltweit schwindet – und es zugleich Pflicht der Politik ist, dieser Entwicklung entgegenzutreten.
Zur Studie:
Für die Studie wurden im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des BfN im Frühsommer vergangenen Jahres gut 1000 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren befragt. Im Herbst wurde die Befragung um das Thema „Natur und Corona“ und weitere 1000 Jugendliche im Alter von 14 bis 24 Jahren ergänzt. Die Befragung ist den Angaben zufolge repräsentativ für Deutschland. Die Studie kann unter folgender URL abgerufen werden: https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/jugend-naturbewusstsein_2020.pdf