Deutschlands Glücksatlas
Das Glücksniveau der Deutschen
Berlin, 19. November 2021 – Im Auftrag der Deutschen Post wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach eine Umfrage zum Thema Glücksniveau in Deutschland zu Zeiten von Corona.
2021 misst der Deutsche Post Glückatlas den niedrigsten Wert seit Beginn der Befragung 1948. 2019, vor Corona also, konnte der Glücksatlas noch ein Rekordhoch von 7,16 Punkten vorweisen. Auf einer Skala von 0 bis 10 liegt das gesamtdeutsche Glücksniveau aktuell bei 6,58 Punkten und somit rund 2,4 Prozent (oder 0,16 Punkte) unter dem Niveau des Vorjahrs. Verglichen mit der Vor-Coronazeit ist das ein Gesamtrückgang um 0,56 Punkte. In den Monaten mit Lockdown sind die Deutschen im Durchschnitt um 0,52 Punkte unglücklicher als in den Monaten ohne.
Zufriedenheit sinkt – aber Impfen hilft
Mit den Lockerungen der Coronamaßnahmen und dem Ausblick auf die höhere Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen erholt sich das Glücksniveau schnell und kehrt auf das Vorkrisenniveau zurück. Zudem belegen die Daten, dass die Deutschen Hoffnung aus der Impfung schöpfen. Knapp 70 Prozent sind optimistisch, dass sich die Coronakrise bewältigen lässt, wenn ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist (Gefragt wurde zwischen Januar und Juni 2021, in einer Phase mit einem Lockdown, aber auch mit Lockerungen und steigenden Impfzahlen. Die Lage in der zweiten Jahreshälfte ist nicht abgebildet).
Im Generellen sind Geimpfte glücklicher mit ihrem Leben (0,52 Punkte), optimistischer und zufriedener mit ihrer Freizeitgestaltung (0,33 Punkte) als der Durchschnitt der Bevölkerung. Wer nicht geimpft werden möchte, ist mit seinem Leben wiederum um 0,62 Punkte unglücklicher.
Ost und West im Glückskontest
Die Pandemie hat sich auf West- und Ostdeutschland unterschiedlich ausgewirkt. In Westdeutschland fiel das Zufriedenheitsniveau 2020 etwas stärker ab. 2021 ist der Rückgang wiederum in Ostdeutschland etwas größer. Insgesamt haben die Ostdeutschen etwas kleinere Glückseinbußen, wodurch der Abstand zwischen Ost (6,51) und West (6,61) nahezu ausgeglichen ist und nur 0,10 Punkte beträgt. 2019 betrug er noch 0,17 Punkte. Die coronabedingte Angleichung von Ost und West führt zum Aufstieg ostdeutscher Länder im Glücksranking der Regionen. Sie standen bislang am Ende des Rankings. 2021 schafft es mit Sachsen-Anhalt erstmals ein ostdeutsches Bundesland an die Spitze. Es teilt sich Platz eins mit Schleswig-Holstein. Das Schlusslicht bildet diesmal Berlin.
Weitere Aspekte, wie die Zufriedenheit mit dem Familienleben, sanken (minus 0,8 Punkte). Wiederholte Schließungen von Schulen und Kindertagesstätten stellten für Familien eine Belastung dar. Auch je nach Berufsgruppen und Geschlecht gab es unter Corona-Bedingungen Unterschiede: Die Glücklichsten in der Pandemie blieben Beamte mit 7,02 Punkten. Frauen waren mit 6,56 Punkten unzufriedener mit ihrem Leben als Männer (6,72 Punkte).
Methodischer Hinweis
Zum elften Mal schon legt die Deutsche Post nun den Glücksatlas vor. Er ist die aktuellste regelmäßige Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. Die Daten für den Glücksatlas 2021 stammen von einer CATI-Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach vom Januar bis Juni 2021 (8.400 repräsentativ Befragte ab 16 Jahren). Die wissenschaftliche Leitung des Glücksatlas hat Professor Dr. Bernd Raffelhüschen, Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge an der Universität Freiburg. Eine Zusammenfassung der Studie sowie Fact Sheets zu den Regionen und Bildmaterial finden Sie hier.