Homeschooling Studie zeigt Mängel bei digitaler Kompetenz von Lehrern auf

Studie: Verbesserungsbedarf bei digitaler Kompetenz der Lehrkräfte
Berlin 19.08.2020 – Die Vorabergebnisse einer Studie zeigen Verbesserungsbedarf beim Thema Homeschooling. Hierbei spielt vor allem die digitale Kompetenz der Lehrkräfte eine Rolle.
Die Vorabergebnisse der von D21 und der TU München in Auftrag gegebenen und von Kantar durchgeführten Studie zeigen, dass während der Corona-Pandemie in Haushalten mit schulpflichtigen Kindern zu 85 Prozent digitaler Austausch mit Lehrkräften stattfand.
Die Auswertung der Vorabergebnisse ergab, dass mit 54 Prozent etwas mehr als die Hälfte der Eltern mit dem Unterricht während der Corona-Pandemie zufrieden waren. Ein Drittel der Eltern (33 Prozent) war hingegen unzufrieden mit dem Unterricht.
Auffällig war, dass die Gestaltung des „Homeschooling“ stark vom Können und der Eigeninitiative der LehrerInnen abhing.
So gaben 54 Prozent der befragen Haushalte an, dass die LehrerInnen auf eigene Initiative den Unterricht für die Klasse digital gestaltet habe. 42 Prozent der befragten Haushalte waren jedoch unzufrieden mit dem Unterricht und gaben an, dass die Lehrkraft mit den digitalen Anwendungen überfordert waren.
Hierbei wurde jedoch die Arbeit der Schule überwiegend positiv bewertet. 59 Prozent der befragten Haushalte, gaben an, dass die Schule alles in ihrer Macht Stehende getan habe, um einen digitalen Unterricht zu ermöglichen. Dem gegenüber empfanden 33 Prozent der Befragten, die Arbeit der Schule als bremsend.

Bildquelle: Initiative D21/Technische Universtität München/Kantar
Drei Viertel der Eltern erlebt Hürden beim digitalen Unterricht
75 Prozent der Eltern gaben an, Hürden beim digitalen Unterricht erlebt zu haben. Am häufigsten wurde hierbei mit 37 Prozent die fehlende Unterstützung durch die Schule genannt. Auch Probleme mit der Internetverbindung (31 Prozent), mangelnde Digitalkompetenz der Lehrer (30 Prozent), unverständliche Aufgaben vom Lehrer (29 Prozent) und zu viele / unkoordinierte Kommunikationswege (27 Prozent) wurden häufig genannt.
Weniger spielten bei den Homeschoolingproblemen komplizierte Software (15 Prozent), zu wenig oder zu alte Geräte (14 Prozent) und rechtliche Hürden (8 Prozent) eine Rolle.

Bildquelle: Initiative D21/Technische Universtität München/Kantar
Am häufigsten wurden für die Übermittlung der Lehrinhalte E-Mails genutzt (81 Prozent). Weniger häufig (44 Prozent) wurden hierfür Videokonferenzen und Messengerdienste (32 Prozent) genutzt.
Die gesamte Studie zum Thema Homeschooling erscheint am 20. Oktober 2020. Die Vorabergebnisse können auf https://www.kantardeutschland.de/erfolgreiches-homeschooling-abhangig-von-digitalkompetenzen-der-lehrkrafte-75-prozent-der-eltern-erleben-hurden/ abgerufen werden.