HUK-Mobilitätsstudie 2024
Untersuchung der Einstellungen zur Mobilität in Deutschland
Berlin, den 26. September 2024 – Befindet sich die Mobilität in Deutschland im Umbruch? Die HUK-Mobilitätsstudie 2024, durchgeführt von YouGov, untersucht die Meinungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung zu verschiedenen Verkehrsmitteln und zur Infrastruktur. Dabei werden Fragen zur Zukunft des Autoverkehrs, zur Elektromobilität und zu öffentlichen Verkehrsmitteln beleuchtet.
Investitionen in das Verkehrsnetz
„Müsste der Staat Ihrer Meinung nach mehr Geld in den Ausbau der Infrastruktur für verbesserte Mobilität investieren, also etwa in Straßen und Schienen, auch wenn das notfalls zu Lasten anderer staatlicher Ausgaben geschieht wie etwa im kulturellen oder sozialen Bereich?“ Auf diese Frage antworten in der Studie 62 Prozent mit „Ja“, 20 Prozent mit „Nein“ und 18 Prozent mit Weiß nicht“. Auffällig ist auch die Unzufriedenheit mit dem Zustand der Verkehrsinfrastruktur: 68 Prozent der Befragten empfinden diesen als nicht angemessen für ein modernes Industrieland. Zudem sehen 63 Prozent der Befragten den Zustand des Verkehrsnetzes als hinderlich für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands.
Verlagerung des Personenverkehrs auf die Schiene
Trotz der weit verbreiteten Befürwortung der Verlagerung des Personenverkehrs auf die Schiene – 75 Prozent der Befragten unterstützen diesen Ansatz – glauben laut Studie 57 Prozent, dass dies in Deutschland nicht funktionieren wird.
Veränderungen im Konsum- und Sozialverhalten
33 Prozent der Befragten geben an, vermehrt im Internet einzukaufen und 33 Prozent geben an, dass sie Innenstädte meiden. Darüber hinaus kommunizieren 21 Prozent häufiger digital, statt Freund*innen oder Verwandte persönlich zu besuchen.19 Prozent geben an, dass sie den n Besuch von kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten oder Theatern eingeschränkt haben.
Öffentlicher Nahverkehr und Kosten
Die Forderung nach einem verbesserten öffentlichen Nahverkehr ist in der Bevölkerung weit verbreitet: 41 Prozent der Befragten wünschen sich einen Ausbau des Bus- und Bahnnetzes und 40 Prozent befürworten niedrigere Beförderungskosten für den ÖPNV. 28 Prozent sind für eine Reduzierung des Autoverkehrs in städtischen Gebieten. 2023 waren es noch 32 Prozent.
Elektromobilität und Zukunftsaussichten
Die Einstellungen zur Elektromobilität zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Während 22 Prozent der unter 40-Jährigen Elektroautos als das ideale Verkehrsmittel der Zukunft sehen, sind es bei den über 40-Jährigen nur 12 Prozent. Dennoch ist die generelle Zustimmung zu Elektroautos gesunken: 15 Prozent der Befragten insgesamt sehen Elektroautos als ideales Verkehrsmittel der Zukunft, ein Rückgang gegenüber 19 Prozent im Vorjahr. Der Rückgang der staatlichen Förderung für Elektroautos hat deutliche Auswirkungen auf die Kaufbereitschaft: 24 Prozent der Bevölkerung haben aufgrund des Wegfalls der Prämie ihre Kaufpläne geändert.: 38 Prozent der unter 40-Jährigen haben ihre Planung aufgrund der wegfallenden Förderung geändert, verglichen mit 17 Prozent der über 40-Jährigen.
Zukunftsperspektiven des Verkehrs
Das Auto bleibt das bevorzugte Verkehrsmittel: 72 Prozent der Befragten sehen es – einschließlich Elektro- und klimafreundlicher Fahrzeuge – als zentrales Element zukünftiger Mobilitätskonzepte. Das Fahrrad hat an Bedeutung verloren: 16 Prozent der Befragten sehen das Fahrrad als zukünftiges Verkehrsmittel, im Vergleich zu 26 Prozent im Jahr 2021. Auch das Interesse an alternativen Kraftstoffen ist gesunken: Nur 9 Prozent unterstützen den Umstieg auf klimaneutrale Kraftstoffe; im Vorjahr waren es 16 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Fahrzeugen, deren Befürwortung von 25 Prozent im Vorjahr auf 14 Prozent gesunken ist.
Methodik:
Die Mobilitätsstudie 2024 von HUK-Coburg, durchgeführt von YouGov, bietet e Einblicke in die Mobilität in Deutschland. Zwischen Januar und Februar 2024 wurden in einer bundesweit Online-Befragung 4.101 Personen ab 16 Jahren befragt. Die Quotierung der bundesweiten Studieerfolgte nach Alter und Geschlecht (bevölkerungsrepräsentativ ab 16 Jahren).
Weitere Infos hier: https://www.huk.de/fahrzeuge/ratgeber/mobilitaetsstudie.html
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