Vodafone-Stiftung-Umfrage zu digitaler Bildung
Große Mehrheit der Eltern will Vermittlung digitaler Kompetenzen im Unterricht
Berlin, den 11. Oktober – 73 Prozent der Eltern in Europa wollen EU-weite einheitliche Lernstandards für digitale Kompetenzen im Unterricht, so eine Studie der Vodafone Stiftung, durchgeführt von Ipsos.
Während die Diskussionen zwischen Bund und Ländern über die Fortsetzung des Digitalpakts Schule anhalten, herrscht unter Eltern in Deutschland und ganz Europa scheinbar Einigkeit: Die Mehrheit der Eltern steht positiv zur Integration von digitalen Technologien im Schulunterricht.
Bewusstsein für Chancen und Risiken digitaler Technologien
86 Prozent der befragten Eltern in Deutschland befürwortet die Integration digitaler Kompetenzen als zentrales Bildungsziel in Schulen. In Europa insgesamt sind es sogar 89 %. Viele Eltern sind der Ansicht, dass digitale Technologien nicht auf einzelne Fächer beschränkt sein, sondern in den gesamten Lehrplan integriert werden sollten. Trotz der bekannten Risiken der Nutzung digitaler Technologien unterstützen sie diese Idee.
Europäischer Vergleich
In Deutschland betrachten sich 33 Prozent der befragten Eltern als versiert im Umgang mit digitalen Technologien und sehen sich selbst als Fortgeschrittene an. In Europa insgesamt sind es 43 Prozent. Etwa 29 Prozent der befragten Eltern identifizieren sich als Experten in diesem Bereich, da sie über umfangreiches Wissen zu digitalen Technologien verfügen und immer nach neuen Möglichkeiten suchen, diese einzusetzen. Auf der anderen Seite betrachten sich etwas mehr als ein Drittel (36 %) der befragten Eltern als Anfänger*innen.
Mehr Fortbildungen und einheitliche europäische Standards
Die befragten Eltern äußern den Wunsch nach Bereitschaft der Lehrkräfte, digitale Technologie im Unterricht einzusetzen (Deutschland: 15 %) sowie digitale Kompetenzen der Lehrkräfte (Deutschland: 17 %). Außerdem befürworten 69 Prozent der Eltern in Deutschland die Einführung einheitlicher Standards für die Nutzung digitaler Technologien an Schulen in ganz Europa. Diese soll sicherstellen, dass junge Menschen angemessen auf den zukünftigen Arbeitsmarkt vorbereitet werden und ihre „21st Century Skills“ entwickeln können.
Hochwertige digitale Bildung
57 Prozent der Eltern in Deutschland sind der Meinung, dass die Schulen ihrer Kinder gut genug ausgestattet sind, um qualitativ hochwertige digitale Bildung zu bieten. Im europäischen Vergleich sind es 62 % Prozent. Es gibt auch Unterschiede in der Einschätzung der Schulen hinsichtlich ihrer Fähigkeit, andere Kompetenzen wie Resilienz (Deutschland: 78 %, Europa insgesamt: 84 %), Empathie (Deutschland: 74 %, Europa insgesamt: 83 %) und kreatives Problemlösen (Deutschland: 84 %, Europa insgesamt: 89 %) zu fördern.
Methodik:
Die Erhebung wurde vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der Vodafone Group Foundation in zehn europäischen Ländern durchgeführt: Deutschland, Großbritannien, Griechenland, Italien, Niederlande, Portugal, Rumänien, Spanien, Türkei und Ungarn. Die Datenerhebung erfolgte zwischen dem 23. Februar und dem 1. März 2023. In jedem dieser zehn Länder wurden 1.000 Eltern von schulpflichtigen Kindern (in Deutschland von schulpflichtigen Kindern aus Grundschulen sowie den Sekundarstufen I und II) mittels Online-Befragungen (CAWI = Computer Assisted Web Interviewing) befragt.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.vodafone-stiftung.de/ipsos-elternbefragung-2023/
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