Deutschlands Jugend blickt optimistisch in die Zukunft
Wie denkt Deutschlands Jugend über die Zukunft
Berlin den 23. August – 64 Prozent der jungen Menschen im Alter von 15 bis 18 Jahren finden, dass die Politik ihre Meinung nicht ernst nimmt, so eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, durchgeführt durch das Meinungsforschungsinstitut IPSOS.
Die Bertelsmann Stiftung hat erneut eine repräsentative Umfrage zur Situation der Kinder und Jugendlichen in Deutschland durchgeführt. Die Resultate der diesjährigen Erhebung zeigen, dass die Mehrheit der jungen Menschen in Deutschland optimistischer in die Zukunft schaut als noch vor einem Jahr.
Positiver Blick in die eigene Zukunft, schlechter jedoch in die Deutschlands
Optimistischer in die persönliche Zukunft blicken heute die meisten Jugendlichen in Deutschland im Alter von 12 bis 18 Jahren im Vergleich zum Vorjahr. Von ihnen nehmen 52 Prozent an, dass ihre persönliche Situation in drei Jahren besser sein wird als heute (2022 waren es noch 43 %). Während 20 Prozent positive Erwartungen für die Zukunft Deutschlands generell hegen, äußern rund 38 Prozent Bedenken und befürchten, dass sich die Lage Deutschlands in drei Jahren verschlechtern wird.
Mitwirken an der Demokratie und Verantwortung übernehmen
Für 85 Prozent der jungen Menschen ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen, und 73 Prozent möchten einen gesellschaftlichen Beitrag leisten. 2022 lagen die Werte etwas niedriger bei 80 Prozent für Verantwortung und 69 Prozent für gesellschaftlichen Beitrag. Jedoch leider gehört parteipolitischem Engagement nicht dazu. Es zeigt sich ein geringes Interesse der Jugendlichen an parteipolitischem Engagement. Lediglich 20 Prozent halten es für „sehr wichtig/eher wichtig“, ihren Beitrag durch die Mitgliedschaft in einer politischen Partei zu zeigen. 67 Prozent haben kein Interesse daran, sich in einer politischen Partei zu engagieren.
Die Untersuchung zeigt jedoch auch, dass die Zustimmung zur Demokratie in verschiedenen gesellschaftlichen Schichten variiert. Jugendliche, mit einem höheren (angestrebten) Schulabschluss unterstützen die Demokratie zu 77 Prozent (2022 70 %). Bei Jugendlichen mit einem (angestrebtem) mittlerem Schulabschluss beträgt die Zustimmung nur 55 Prozent. In der Gruppe mit einem (angestrebtem) niedrigerem Bildungsstand sank die Zustimmung zur Demokratie auf 40 Prozent; 2022 waren es noch 55 Prozent. In dieser Gruppe verliert die Demokratie anscheinend zunehmend an Rückhalt.
In Deutschland wollen die jungen Menschen aktiv mitgestalten und sich nicht von den anstehenden Krisen und Herausforderungen verängstigen lassen und dies, obwohl 81 Prozent sich vor einem Krieg in Deutschland, 78 Prozent das Scheitern auf dem eigenen Bildungsweg befürchten und 77 Prozent Angst vor dem Klimawandel haben. Der Krieg hat die Jugendlichen aber auch zum Nachdenken gebracht. So schätzen inzwischen 55 Prozent ihre persönliche Freiheit inmitten hoch ein und 52 Prozent denken darüber nach, wie sie zur Verbesserung der Welt beitragen können.
Methodik:
Die Daten stammen vom Meinungsforschungsinstitut IPSOS im Auftrag des Liz Mohn Centers der Bertelsmann-Stiftung. Zwischen dem 10. und 21. Februar 2023 wurden 500 Personen im Alter von 12 bis 18 Jahren online befragt. Die Studie repräsentiert Bevölkerungsgruppe im Alter von 12-18 Jahren mit Internetzugang. Diese Stichprobe wurde nach Alter, Geschlecht, Region und Bildung gewichtet. Von den Befragten waren 57 Prozent zwischen 12 und 15 Jahren alt und 43 Prozent zwischen 16 und 18 Jahren. Geschlechtsmäßig verteilten sie sich auf 49 Prozent weiblich, 50 Prozent männlich und 1 Prozent divers. 74 Prozent waren Schüler*innen, 6 Prozent Student*innen, 10 Prozent in der Ausbildung, 6 Prozent erwerbstätig, 1 Prozent arbeitslos und 2 Prozent in Fördermaßnahmen. Nach dem (angestrebten) Bildungsabschluss waren 11 Prozent der Befragten einem niedrigen Bildungsstand zuzuordnen, 51 Prozent einem mittleren und 38 Prozent einem hohen.
Weitere Infos zur Studie findet ihr auf der Seite der Bertelsmann Stiftung.
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