KiKA und der Genderstern

Diversität in deutschen Kinderkanälen
Berlin, 21. März 2022– Im Auftrag von KiKA hat iconkids & youth eine Umfrage mit Kindern zwischen 6 und 13 Jahren durchgeführt, die die geschlechtsspezifische Ansprache zum Thema hatte. Die Studienergebnisse zeigen, dass 96 Prozent der befragten Kinder die Beidnennung ,,Schülerinnen und Schüler‘‘ als beste Ansprache empfinden.
KiKA von ARD/ZDF ging am 1. Januar 1997 auf Sendung – damals noch unter dem Namen ,Der Kinderkanal‘. Seitdem sind viele Kinder mit KiKA aufgewachsen. KiKA sieht sich nun in der gesellschaftlichen Verantwortung, Diversität auch in die Sprache des Senders zu integrieren, mit dem Ziel, in der Kommunikation niemanden auszugrenzen oder zu verletzen. Das generische Maskulinum ist dafür, laut KiKA, nicht geeignet: Es exkludiert weiblich gelesene Menschen ebenso wie non-binäre Personen. Das Gendersternchen wird von knapp der Hälfte der Kinder als Bezeichnung für alle Kindern verstanden.
Zufriedenheit mit dem Status Quo
Ein explizites Problembewusstsein für die geschlechts- und gendersensible Adressierung konnte laut Studie bei den Kindern nicht erkannt werden. Auf einer Skala von 1 (gefällt gar nicht) bis 5 (gefällt sehr gut) vergaben 84 Prozent der aktuellen Anspache in der Schule die Höchstwerte 4 und 5. In der Gegenüberstellung zwischen den verschiedenen Ansprachen -,,Schüler‘‘, ‚,Schülerinnen und Schüler‘‘ und ‚,Schüler*innen‘‘ – schneidet die Beidnennung „Schülerinnen und Schüler“ am besten ab. 96 Prozent verstehen hierunter alle Kinder. Das generische Maskulinum,erreicht hierbei nur 60 Prozent. 49 Prozent der Kinder verstehen die Verwendung des Gendersternchens als Ansprache aller Kinder, egal welchen Geschlechts.
Interessant ist auch die Frage, welches Geschlecht von welcher Ansprache angesprochen wird: 60 Prozent der befragten Kinder meinen, dass ‚,Schüler‘‘ beide Geschlechter adressiert, während das bei ,,Schüler*innen‘‘ nur 49 Prozent denken. 29 Prozent wussten erst gar nicht, wer mit der Gendersternvariante gemeint ist. Positiv wird die Variante mit Genderstern erst ab einem Alter von zwölf Jahren bewertet. Bei jüngeren Kindern ist die Bedeutung des Gendersternchens unklar und kann in der Regel nicht korrekt ausgesprochen werden. Programmschaffende bei KiKA, in den Landesrundfunkanstalten von ARD und ZDF wollen in der Kinder-Ansprache auf die Beidnennung „Schülerinnen und Schüler“ setzen, um so eine möglichst hohe Akzeptanz und das bestmögliche Verständnis zu erzielen.
Methodischer Hinweis
Die Studie basiert auf einer face-to-face-Befragung, die im Auftrag von KiKA im März/April 2021 vom Institut „iconkids&youth“ in Deutschland mittels eines standardisiertem Fragenbogen durchgeführt wurde. Befragt wurden 837 6- bis 13-Jährige (repräsentativ für die Altergruppe) nach dem Status Quo der Ansprache, der Bekanntheit, ihren Präferenzen und Bewertungen der drei Ansprache-Formen.
Weiterführende Informationen zur Studie können unter folgender URL abgerufen werden: Inklusive Sprache in den KiKA-Angeboten – KiKA