Kippt die Corona-Stimmung?
Forsa Trendbarometer im August zur Stimmung der gesamtgesellschaftlichen Lage in Deutschland
Berlin 03.09.20 – Die Anzahl der Menschen in Deutschland, die glauben, dass sich die Dinge in Deutschland in die richtige Richtung entwickeln, hat sich seit Anfang April dieses Jahres um 11 Prozent auf nur noch 49 Prozent verringert. Zu diesem Ergebnis kommt eine regelmäßig im Auftrag von RTL und dem Bundespresseamt durchgeführte Untersuchung des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Forsa .
Grundsätzlich beantworten damit aber immer noch mehr Menschen die Frage, ob sich Deutschland in eine richtige oder falsche Richtung entwickelt, positiv. Der Verlauf der Meinungen zur allgemeinen Lage in Deutschland kann an der unten abgebildeten Grafik nachvollzogen werden. Anhand des Verlaufs wird deutlich, dass seit Beginn der Corona-Krise mehr Menschen die Entwicklung in eine richtige Richtung sehen als eine Entwicklung in die falsche Richtung.
Schaut man sich die Parteipräferenzen der befragten Personen genauer an, so fällt auf, dass insbesondere Anhänger der AfD die Entwicklung in Deutschland negativ sehen. Aber auch FDP-Anhänger nehmen mehrheitlich eine schlechte Entwicklung wahr. Dem gegenüber stehen die Anhänger von CDU/CSU, SPD und Grüne, die mehrheitlich von einer positiven Entwicklung in Deutschland ausgehen.
Kaum Veränderungen in der Zufriedenheit mit der Lebensqualität in Deutschland seit 2017
Auffällig ist, dass die Menschen in Deutschland trotz Corona-Krise nicht unzufriedener mit ihrer Lebensqualität sind. Allerdings scheinen sich mehr Menschen um die Finanzlage der öffentlichen Haushalte zu sorgen, als es noch 2017 der Fall war.
Große Akzeptanz der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus
In der Bevölkerung gibt es den Umfragen des Forsa-Trendbarometers zufolge eine sehr große Akzeptanz gegenüber den getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. Über 80 Prozent halten die getroffenen Maßnahmen für angemessen oder sogar für nicht weitgehend genug. Hier weichen vor allem wieder die AfD-Anhänger von der Mehrheitsmeinung ab. 49 Prozent der AfD-Anhänger denken, dass die Politik mit den Maßnahmen gegen Corona zu weit gegangen ist.
Auf einem ähnlich hohen Niveau wie die Akzeptanz für die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus ist das Vertrauen der Bevölkerung in das Krisenmanagement der Politik im Zuge der Corona-Krise. Auch hier bilden AfD-Anhänger wieder eine Ausnahme. 63 Prozent von ihnen glauben nicht, dass die Bundesregierung in der Lage ist, die Corona-Krise bestmöglich zu meistern.
Zudem hält eine große Mehrheit der Bürger die Informationen der Bundesregierung zur Corona-Krise für glaubwürdig. Ein knappes Viertel der Bürger hat jedoch kein Vertrauen in die Informationen der Bundesregierung (24 Prozent).
Vor allem AfD-Anhänger haben kein Vertrauen in die Informationen der Bundesregierung. 67 Prozent der AfD-Anhänger halten die Informationen für nicht glaubwürdig.
Die Skepsis der AfD-Anhänger gegenüber den getroffenen Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Corona-Virus und den Informationen der Bundesregierung spiegelt sich auch in der Meinung der AfD-Anhänger zu den „Anti-Corona-Demonstrationen“ wider. Hier sind 63 Prozent der Auffassung, die Teilnehmer an den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen verträten die Meinung der Mehrheit der Gesellschaft. Bei allen anderen Parteien glauben hingegen 83 bis 95 Prozent, dass die Teilnehmer an den „Anti-Corona-Demos“ nur eine Minderheit der Gesellschaft vertreten.
Auch sind 51 Prozent der deutschen Bevölkerung davon überzeugt, dass die Teilnehmer der „Anti-Corona-Demos“ der AfD nahestehen. Nur AfD-Anhänger sehen dies anders. Hier glauben 64 Prozent, dass die Teilnehmer an den „Anti-Corona-Demos“ keiner Partei nahestehen.