Langzeitbefragung zu Home-Office in der Corona-Krise
Die Leistung im Home-Offie wird als produktiver empfunden
Berlin, 24. Februar 2021 – Im Zuge der Corona-Krise haben viele Unternehmen ihre Belegschaft ins Home-Office geschickt. Eine Studie hat die Folgen für die Arbeitswelt durch das Homeoffice untersucht. Hierfür wurden rund 700 Beschäftigte im Homeoffice an zwölf Befraungszeitpunkten von März 2020 bis Januar 2021 befragt.
Den Ergebnissen der aktuellen Befragungswelle zufolge hat die empfundene Produktivität und das Engagement der Beschäftigten durch das Arbeiten im Home-Office zugenommen. Während 85 Prozent der Befragten mit dem flexiblen Arbeitsmodell ihre Produktivität mit „hoch“ oder „sehr hoch“ einschätzen, liegt dieser Wert bei den Beschäftigten in voller Präsenzarbeit nur bei 73 Prozent. Auch die Werte der emotionalen Erschöpfung der Mitarbeitenden verdeutlichen diesen Kontrast: 26 Prozent der Befragten, die voll in Präsenz arbeiten gab an, sich emotional erschöpft und ausgebrannt zu fühlen. Bei den Beschäftigten in flexibler Home-Office-Tätigkeit war mit 21 Prozent etwas mehr als jede*r Fünfte emotional erschöpft.
Das Potential von Home-Office wird aktuell nicht ausgenutzt
Während zu Beginn der Pandemie niemand vollständig in Präsenzarbeit war bzw. zumindest teilweise im Home-Office gearbeitet wurde, arbeiteten im Mai 2020 schon wieder 15 Prozent und im Oktober 2020 sogar 34 Prozent vollständig im Betrieb. Für den neustens Befragungszeitpunkt Ende Januar 2021 war zwar wieder ein Rückgang der Präsenzarbeit zu verzeichnen, allerdings liegt die Präsenzarbeit mit 20 Prozent noch immer auf einem hohem Niveau.
Als Grund für die verstärkte Präsenzarbeit gaben 37 Prozent der Befragten an, auf Wunsch des Arbeitgebers im Betrieb zu arbeiten. 15 Prozent gaben an, dass ihre Führungskraft dies wünsche und 36 Prozent arbeiten auf eigenen Wunsch wieder im Betrieb.
Zur Studie:
Für die Studie der Universität Konstanz in Zusammenarbeit mit Respondi wurden 699 Personen befragt, die zum Zeitpunkt der Befragung im Home-Office arbeiteten. Die Befragung wurde zu neun verschiedenen Zeitpunkten zwischen März 2020 und Januar 2021 durchgeführt. Die Population der Befragten entspricht in Bezug auf Alter und Geschlecht dem Durchschnitt der deutschen Erwerbsbevölkerung. Die Befragung ist Teil eines deutschland- weiten Umfragenprogramms des Konstanzer Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“. Mehr Informationen hierzu können unter folgender URL abgerufen werden: ungleichheit.uni.kn/forschung/covid-19-und-soziale-ungleichheit-umfrage-programm/