Mehrheit sieht wichtige Bildungsfunktionen für das ZDF
Studie zu öffentlich-rechtlichem Bildungsauftrag veröffentlicht
Berlin, den 22. August 2024 – Für die Mehrheit der Bevölkerung (80,6 %) ist es (sehr) wichtig, dass das ZDF einen Beitrag zur Bildung der Bevölkerung leistet. Dies zeigt die aktuelle Studie vom mindline Institut für Medienforschung (Berlin) und vom Leibniz Institut für Medienforschung Hans Bredow Institut (HBI, Hamburg).
Positive Bewertung: ZDF erfüllt Bildungsauftrag laut Mehrheit der Nutzenden
In der Umfrage wurde das Publikum zu seinem Verständnis von Bildung und den Erwartungen an das ZDF befragt sowie zur Wahrnehmung der Bildungsfunktion des ZDF. Die Mehrheit (62 %) der Befragten betrachtet die Bildungsfunktion des ZDF insgesamt als weitgehend oder vollständig erfüllt. Insbesondere ZDF-Nutzende, die Inhalte zeitunabhängig und möglicherweise personalisiert konsumieren, bewerten den Bildungsbeitrag des ZDF sehr positiv: 70 Prozent der allgemeinen ZDF-Nutzenden und 85 Prozent der Stammnutzenden sehen diesen als erfüllt an. Mehr als 60 Prozent der Befragten erkennen einen (sehr) starken Beitrag zur Bildung in Deutschland.
ZDF als starke Bildungs- und Informationsquelle: Mehrheit der Nutzenden erkennt wichtige Beiträge an
Die Mehrheit der Befragten erkennt zudem folgende Aspekte an: den Beitrag des ZDF zur Erhaltung unserer demokratischen Gesellschaft (64 %), seine Rolle als verlässliche Informationsquelle in Krisenzeiten (63 %), und die Darstellung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen, Meinungen und Ansichten im Programm (63 %).
Hohe Erwartungen ans ZDF: Unterstützung bei Informationsunterscheidung und Wahrheitsprüfung
Unter diesen Umständen ist die Erwartung an das ZDF, Menschen dabei zu unterstützen, verlässliche von gefälschten Informationen zu unterscheiden, besonders hoch. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (53 %) und 61 Prozent der ZDF-Nutzenden sind der Meinung, dass das ZDF diese Aufgabe weitgehend oder vollständig erfüllt. Ein weiteres Ergebnis der Studie zeigt jedoch, dass Angebote des ZDF, wie die Überprüfung von Aussagen von Politiker*innen auf ihren Wahrheitsgehalt und die Aufdeckung von Falschmeldungen, bisher nur 42 Prozent der Bevölkerung bekannt sind.
ZDF erreicht auch kritische und verunsicherte Bevölkerungsgruppen
Ein weiter Aspekt ist, dass die mit der aktuellen Demokratie sehr unzufrieden sind, wenig Zuversicht in die Zukunft haben und eine starke gesellschaftliche Spaltung wahrnehmen. Diese Gruppe beurteilt die gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen am kritischsten im Vergleich zu anderen Gruppen. 31 Prozent der Menschen ab 14 Jahren gehören zu dieser Gruppe. Das ZDF erreicht auch diese Menschen mit seinen Inhalten: 80 Prozent der Personen in dieser Gruppe nutzen das ZDF mindestens gelegentlich, und knapp ein Drittel tut dies häufig, wenn auch etwas seltener als andere Gruppen.
Wahrnehmung der Bildungsleistungen des ZDF in der Gesellschaft
Besonders auffällig ist, wie die Gesellschaft die Bildungsleistungen des ZDF in verschiedenen Bereichen wahrnimmt: Eine große Mehrheit (73 %) findet, dass das ZDF-Inhalte anbietet, die für alle zugänglich sind. Zudem schätzen 70 Prozent, dass das ZDF in seinen Programmen darauf achtet, Menschen respektvoll zu behandeln und niemanden auszugrenzen. Darüber hinaus sind 67 Prozent der Meinung, dass das ZDF dazu beiträgt, das historische Bewusstsein für deutsche und europäische Geschichte lebendig zu halten.
Begriffsdefinition:
- „ZDF-Nutzende“: Diejenigen, die das ZDF mind. selten nutzen (Skala „täglich, 4- bis 6-mal in der Woche, 1 bis 3mal in der Woche, einmal bis mehrmals im Monat, seltener“)
- „Mindestens seltener“: Skala wie für ZDF-Nutzende: täglich, 4 bis 6mal in der Woche, 1- bis 3-mal in der Woche, einmal bis mehrmals im Monat, seltener“
- „Stammnutzende“: Diejenigen, die den Sender/das Angebot mind. 4mal/Woche nutzen (also täglich oder 4-bis 6-mal/Woche)
Methodik:
Die Befragung wurde im Zeitraum vom 25. Oktober bis 17. November 2023 vom Mindline Institut für Medienforschung in Berlin und dem Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI) in Hamburg durchgeführt. Insgesamt nahmen 1237 Personen daran teil. Die Erhebung erfolgte mittels eines Mixed-Mode-Ansatzes: 40 Prozent der Stichprobe wurden telefonisch (CATI) und 60 Prozent online (CAWI) befragt.
Weitere Infos hier: https://www.zdf.de/zdfunternehmen/bildungsstudie-zusammenfassung-der-ergebnisse-100.html
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