Mutter Kind und …?
Verantwortung Kind
Berlin, 13. Oktober 2021 – Laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) durchgeführt vom Institut für Demoskopie Allensbach berichten 38 Prozent der Mütter noch immer, dass an ihnen viel mehr Arbeit in der Familie hängenbleibt, als ursprünglich ausgemacht war.

Mütter bleiben für die Kinder zuständig
Bei zwei Dritteln der befragten Elternteile waren vor der Geburt des ersten Kindes noch beide vollzeitberufstätig. Nach der Geburt ändern sich die Erwerbskonstellationen. Mütter nutzen zunächst in der Regel eine Elternzeit von durchschnittlich ein bis anderthalb Jahren und kehren anschließend mehrheitlich in kürzerer oder längerer Teilzeit in den Beruf zurück. Von den Vätern gehen über 40 Prozent inzwischen ebenfalls in Elternzeit, die meist nur etwa zwei Monate dauert. Mehr als neun von zehn Vätern arbeiten in den Folgejahren in Vollzeit. Erst um das Ende der Grundschulzeit des jüngsten Kindes wechseln viele Mütter wieder in längere Teilzeit oder Vollzeit. In 48 Prozent der Paarfamilien schultert die Mutter die gesamte Kinderbetreuung oder den größten Teil, doch nur 19 Prozent wünschen sich eine solche Aufteilung. 44 Prozent fänden eine exakt hälftige Teilung ideal, doch nur in 17 Prozent der Familien wird diese praktiziert. Zwar beteiligen sich die Väter heute signifikant häufiger an der Hausarbeit als noch 2014 (2014 noch 45 %; 2022 dann 37 %), aber noch immer berichten 38 Prozent der Mütter, dass an ihnen viel mehr Arbeit hängenbleibt, als ursprünglich ausgemacht.
Finanzielle Unabhängigkeit
72 Prozent der Mütter ist es wichtig, ein eigenes Einkommen zu haben. Auch die Vorstellung, dass Vater wie Mutter zum Familieneinkommen beitragen sollten, teilen 53 Prozent der Befragten. Die häufigste, von 31 Prozent der Paare gewählte Konstellation nach der ersten Elternzeit ist eine Vollzeitarbeit des Vaters und eine kürzere Teilzeitarbeit der Mutter (15 bis 24 Wochenstunden). Vor der Geburt des ersten Kindes waren lediglich 5 Prozent der Paare in dieser Form berufstätig. Nur von den Eltern mit jüngstem Kind zwischen 10 und 15 Jahren berichten 49 Prozent über Konstellationen, in denen die Väter mit wenigstens 35 und die Mütter mit wenigstens 25 Wochenstunden berufstätig sind. Vor der Geburt eines Kindes waren 67 Prozent der Paare noch in einer Vollzeit/Vollzeit-Konstellation.
Methodischer Hinweis
Die vorliegende Studie basiert auf eine Befragung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Die Befragung fand zwischen dem 16. Juli und dem 22. August 2022 in Deutschland unter 1.189 Müttern und Vätern statt, die in Paarbeziehungen leben und Kinder unter 16 Jahren haben. Die Befragung wurde mündlich-persönlich (face-to-face) nach einem einheitlichen Frageformular vorgenommen. Durchgeführt wurde diese vom Institut für Demoskopie Allensbach.
Weitere Details zur Umfrage können unter folgender URL abgerufen werden: 9213_Weichenstellungen.pdf (ifd-allensbach.de)