Nestlé Studie 2024
So is(s)t Deutschland
Berlin, den 2. Juni 2024 – Eine neue Nestlé-Studie „So is(s)t Deutschland, durchgeführt vom rheingold Institut, zeigt, dass selbstauferlegte und von außen kommende Ernährungsideale, gesundheitliche Anliegen und alltägliche Verpflichtungen oft schwer miteinander in Einklang zu bringen sind.

Einkaufsverhalten im Wandel: Preis vor Nachhaltigkeit in unsicheren Zeiten
Der kontinuierliche Strom negativer Nachrichten und die, wenn auch nur gefühlte, Unsicherheit beeinflussen das Einkaufsverhalten, so die Studie. Nachhaltigkeitskriterien verlieren beim Lebensmitteleinkauf teilweise stark an Bedeutung. Beispielsweise sinkt die Wichtigkeit von Saisonalität der Produkte auf 40 Prozent (50 % in 2018), von Regionalität auf 44 Prozent (57 % in 2018) und die Bedeutung von Naturbelassenheit auf 36 Prozent. Stattdessen ist für 58 Prozent der Befragten ein besonders günstiger Preis wieder ein entscheidender Faktor für die Wahl ihrer Lebensmittel.
Gesundheit, Moral und Scham: Der Druck der Ernährungsideale
Den Ergebnissen zufolge streben Menschen danach, sowohl den Idealen der Gesundheitsoptimierung und Mäßigung gerecht zu werden als auch den moralischen Anforderungen in Bezug auf Tierwohl und Klimaschutz zu genügen. So sind 72 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie sich gesünder ernähren sollten – im Jahr 2018 waren es54 Prozent. 47 Prozent geben an, mehr zu essen als gut für sie ist und fast jede*r Fünfte schämt sich manchmal für das, was er*sie isst, wobei dieser Anteil bei der Generation Z (16- bis 27-Jährige) sogar bei 31 Prozent liegt. Hinzu kommt die Angst vor den negativen Folgen schlechter Ernährung, wie Figurproblemen (65 %), Zivilisationskrankheiten wie Diabetes (53 %), Trägheit und Leistungsschwäche (47 %), unangenehmen Begleiterscheinungen wie Verdauungsstörungen (40 %) oder schlechte Haut (28 %), sowie Schuldgefühlen gegenüber Tieren und der Umwelt (22 %) und früher Tod (31 %). Besonders bei der jungen Generation Z sind diese Sorgen stark ausgeprägt.
Ernährung zwischen Genuss und Belastung: Die Kluft zwischen Ideal und Realität
Obwohl die Freude am Essen für viele Menschen nach wie vor einen hohen Stellenwert hat (88 %) und Ernährung als Schlüssel zu gesundem Altern betrachtet wird (78 %), empfinden über die Hälfte der Befragten (52 %) das Thema Ernährung als anstrengend. Ein Viertel der Befragten sieht eine große bis riesige Diskrepanz zwischen ihren Idealen und der Realität. Daher ist es wenig überraschend, dass 89 Prozent mit mindestens einem Aspekt ihrer Ernährung unzufrieden sind. Insbesondere der übermäßige Konsum von Süßigkeiten (42 %) und der Mangel an Obst und Gemüse (34 %) werden als problematisch angesehen, während 30 Prozent den spätabendlichen Heißhungerattacken nachgeben.
Wachsende Bedeutung der Ernährung: Zunehmende Unzufriedenheit mit dem Gewicht
Eine gesunde Ernährung ist für viele Deutsche von großer oder sehr großer Bedeutung – dieser Aussage stimmen über zwei Drittel (68 %) zu. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, sich intensiv mit ihrer Ernährung zu beschäftigen. Persönliche Überzeugung (68 %) und gesundheitliche Überlegungen (41 %) spielen eine wichtige Rolle. Gleichzeitig sind immer mehr Menschen in Deutschland unzufrieden mit ihrem Gewicht: 2024 sind genau 50 Prozent der Befragten wenig bis gar nicht zufrieden, was einem Anstieg von 13 Prozentpunkten gegenüber 2018 entspricht. Besonders bei der Generation Z ist dieser Trend ausgeprägt, wo 47 Prozent unzufrieden mit ihrem Gewicht sind – ein Anstieg von 18 Prozentpunkten.
Zur Methodik:
Die Nestlé-Studie „So is(s)t Deutschland“ wurde in Zusammenarbeit mit dem rheingold Institut durchgeführt. Die Grundlage der Studie bestand aus psychologischen Gruppen- und Tiefeninterviews sowie einer Online-Umfrage mit 2.040 deutschen Bürger*innen von Januar bis März 2024. Die Teilnehmenden repräsentieren laut Aussage der Verfasser*innen der Studie einen Querschnitt der Bevölkerung im Alter von 16 bis 84 Jahren. Die Stichprobe (N=2040) wurde nach Repräsentativ-Daten (Basis Destatis) quotiert, und zwar nach Alter, Geschlecht, Alter x Geschlecht (Kreuzquote), Region (Bundesländer) und Haushaltsnettoeinkommen. Der Einladungsversand erfolgte zufällig auf Grundlage der jeweiligen Quoten.
Weitere Infos hier: https://www.nestle.de/unternehmen/publikationen/nestle-studie/ernaehrungsstudie/ernaehrungsstudie-verzicht-genuss
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