Neue Umfrage: Die Belastung durch Corona ist für die Bevölkerung so hoch wie nie

Haushalte mit Kindern und Menschen im Home-Office am stärksten belastet
Berlin, 18. Februar 2021 – Laut einer neuen Infas-Umfrage ist die empfundene Belastung für die deutsche Bevölkerung durch Lockdown-Einschränkungen so hoch wie nie.
Den Ergebnissen der Umfrage zufolge empfinden 41 Prozent der Bundesbürger*innen die Einschränkungen im täglichen Leben als belastend. Das ist der höchste gemessene Anteil seit Beginn der Infas-Umfragen im April 2020. Demnach stimmen 22 Prozent der Aussage, „die Einschränkungen im täglichen Leben belasten mich“, voll und ganz und 21 Prozent eher zu. Im August lag der Anteil der Bürger*innen, die dieser Aussage zustimmen noch bei 7 bzw. 9 Prozent.
In Haushalten mit Kindern ist die Belastung höher
Noch stärker ist die Belastung durch den Lockdown in Haushalten mit Kindern. Hier empfindet mehr als jede*r Zweite (55 %) die Situation als besonders belastend. In Haushalten ohne Kinder liegt dieser Wert bei nur 40 Prozent. Erhebliche Unterschiede in der empfundenen Belastung gibt es auch zwischen der Gruppe der im Home-Office tätigen Menschen und der Gruppe ohne Home-Office-Tätigkeit. 71 Prozent der im Home-Office arbeitenden Menschen fühlen sich überdurchschnittlich durch die Einschränkungen im täglichen Leben belastet. In der Gruppe ohne Home-Office sind es nur 38 Prozent.
Keine schnelle Verbesserung der Situation erwartet
Für die nächsten Monate erwartet die Mehrheit keine Verbesserung der Situation. 51 Prozent der Befragten befürchtet sogar deutliche Einschränkungen des Lebensstandards. Besonders pessimistisch sind vor allem Personen mit geringem Einkommen. Im Juli lag dieser Anteil noch bei 28 Prozent.
Zur Studie:
Erhoben werden in einer telefonischen Befragung monatlich rund 1.000 Fälle (außer Dezember), Dual Frame (mobil und Festnetz). Basis ist eine ADM-Zufallsstichprobe der deutschen Wohnbevölkerung ab 18 Jahren. Die zusätzlichen Fragen zur Corona-Pandemie werden seit April 2020 im Rahmen der infas-Mehrthemenbefragung erhoben. Themenfelder sind die Einflüsse auf das Erwerbsleben, Quarantäne- und Infektionserfahrungen, Meinungen zu den gesellschaftlichen Herausforderungen, persönliche Sorgen, Veränderungen im Einkaufsverhalten sowie Kinderbetreuung.