Pride Month 2024
Weltweiter Druck auf LGBTQIA+-Rechte, hohe Akzeptanz in Deutschland trotz neuer Spannungen
Berlin, den 11. Juni 2024 – Der LGBT+ PRIDE 2024 Bericht von Ipsos zeigt, dass drei von vier Deutschen sich gegen Diskriminierung und für gleiche Rechte aussprechen.
Hohe Zustimmung in Deutschland für Gleichberechtigung und Schutz von LGBTQIA+-Rechten
Der Bericht zeigt, dass 73 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass lesbische, schwule und bisexuelle Menschen vor Diskriminierung geschützt werden müssen. Bei trans* Personen ist es mit 70 Prozent nahezu der gleiche Wert. 71 Prozent befürworten die legale Heirat gleichgeschlechtlicher Paare – drei Prozentpunkte mehr als 2021. 8 Prozent lehnen jegliche Form der rechtlichen Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare ab. Ähnlich verhält es sich beim Adoptionsrecht: 73 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass homosexuelle Paare beim Adoptionsrecht die gleichen Rechte wie heterosexuelle Paare haben sollten – ein Anstieg um vier Prozentpunkte im Vergleich zu vor drei Jahren. Etwa die Hälfte der Befragten (47 %, 3 Prozentpunkte weniger als 2021) befürwortet Gesetze gegen die Diskriminierung von LGBTQIA+-Personen.
Sinkende globale Unterstützung für LGBTQIA+-freundliche Marken, leichte Steigerung in Deutschland
Das öffentliche Engagement von Marken für die LGBTQIA+-Community wird in vielen Ländern zunehmend kritisch gesehen. Weltweit befürworten 44 Prozent der Befragten die Unterstützung durch Unternehmen (2021: 49 % Zustimmung) , während 20 Prozent dies ablehnen. In Deutschland ist die Akzeptanz leicht gestiegen: 43 Prozent unterstützen LGBTQIA+-freundliche Marken, 15 Prozent lehnen sie ab.
Diversität in Deutschland und weltweit: Ein Blick auf die LGBTQIA+-Bevölkerung
In Deutschland macht die LGBTQIA+-Bevölkerung 12 Prozent aus. Von diesen fühlen sich 5 Prozent zum selben Geschlecht hingezogen, während weitere 4 Prozent sich als bisexuell bezeichnen. 1 Prozent identifiziert sich als pan- oder omnisexuell, und ebenfalls 1 Prozent gibt an, asexuell zu sein. Ebenso gibt 1 Prozent an, sich nicht als männlich oder weiblich, sondern als transgender, nicht-binär oder genderfluid zu identifizieren. Die höchsten Anteile an LGBTQIA+ finden sich in den Niederlanden (17 %), Thailand (15 %) und Brasilien (14 %). Die niedrigsten Anteile finden sich in Japan, Peru, Südafrika, Südkorea und Ungarn (je 5 %).
Methodik:
Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos Global Advisor-Studie „LGBT+ Pride 2024“. Insgesamt wurden zwischen dem 23. Februar und dem 8. März 2024 18.515 Personen aus 26 Ländern über das Ipsos Online Panel-System befragt. Die Befragten in Kanada, Irland, Südafrika, der Türkei und den USA waren zwischen 18 und 74 Jahren alt, in Thailand zwischen 20 und 74 Jahren, in Singapur zwischen 21 und 74 Jahren und in allen anderen Ländern zwischen 16 und 74 Jahren. In Australien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Japan, Mexiko, Singapur, Spanien, Südkorea, Thailand und den USA wurden jeweils etwa 1.000 Personen befragt. In Argentinien, Belgien, Chile, Irland, Kolumbien, den Niederlanden, Peru, Polen, Schweden, Südafrika, der Türkei und Ungarn wurden jeweils etwa 500 Personen befragt. In 16 der 26 untersuchten Länder ist die Internetdurchdringung hoch genug, um die Stichproben diese repräsentativ für die breitere Bevölkerung quotieren zu können. Die restlichen 10 Länder haben eine geringere Internetdurchdringung und ihre Stichproben sollten als repräsentativ für die stärker „vernetzte“ Bevölkerungsgruppe betrachtet werden. Die Daten werden gewichtet, um das demografische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den neuesten Volkszählungsdaten am besten widerzuspiegeln. Der „Globale Länderdurchschnitt“ ist das durchschnittliche Ergebnis für alle 26 Nationen, in denen die Umfrage durchgeführt wurde, und wurde nicht an die Bevölkerungsgröße der einzelnen Länder angepasst. Wenn die Ergebnisse nicht auf 100 summieren, liegt das an Rundungen durch die computerbasierte Zählung, Mehrfachnennungen oder dem Ausschluss von „weiß nicht/keine Angabe“.
Weitere Infos hier: https://www.ipsos.com/sites/default/files/ct/news/documents/2024-05/Pride%20Report%20FINAL_0.pdf
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