Studie: Psychische Gesundheit von Kindern hat sich während der Corona-Pandemie verschlechtert

Studie: Die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hat während der Corona-Pandemie abgenommen
Berlin 01.09.20 – Eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und infratest dimap belegt die negative Auwirkung der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Für die Studie befragten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des UKE zwischen dem 26. Mai und 10. Juni 1040 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 11 und 17 Jahren sowie 1586 Eltern per Online-Fragebogen. Zentrales Ziel der Corona und Psyche Studie (COPSY) war es psychische Gesundheit, Lebensqualität, Gesundheitsverhalten und konkrete Fragen zu Schule, Familie und Freunden zu erörtern. Um Veränderungen diesbezüglich festzustellen, wurden die erhobenen Daten mit Werten von vor der Corona-Pandemie durchgeführten Studien verglichen.
Höhere Anzahl psychischer und psychosomatischer Auffälligkeiten
Die Auswertung der Studie macht deutlich, dass Kinder und Jugendliche unter der Belastung der Corona-Pandemie zu leiden haben. Insgesamt gaben 71 Prozent der befragten Kinder und Jugendliche an, sich durch die Pandemie belastet zu fühlen. Zwei Drittel empfinden durch die Pandemie eine verminderte Lebensqualität, vor der Corona-Krise gaben dies nur ein Drittel der Befragten an.
Auch stieg das Risiko für psychische Auffälligkeiten von 18 Prozent vor der Corona-Krise auf 31 Prozent während der Corona-Krise. Diese Auffälligkeiten umfassen bei 24 Prozent Hyperaktivität, emotionale Probleme (21 Prozent) und Verhaltensprobleme (19 Prozent). Zudem traten psychosomatische Probleme während der Krise häufiger auf. 54 Prozent der Befragten empfanden Gereiztheit, 44 Prozent klagten über Einschlafprobleme, 40 Prozent litten unter Kopfschmerzen und 31 Prozent unter Bauchschmerzen.
Häufigere Probleme im Alltag durch Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche
Bei den Themen Schule, Familie und Freunde zeigte sich ebenfalls auffällige Veränderungen. Zwei-Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen empfanden das Lernen als anstrengender als vor der Corona-Pandemie. Zudem berichten 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen sowie 37 Prozent der Eltern, dass sie sich häufiger streiten als es noch vor Corona der Fall war.
Weiter Informationen zur Studie und Einschätzungen von Experten zur den Ergebnissen der Studie finden Sie auf https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/kinder-und-jugendpsychiatrie-psychotherapie-und-psychosomatik/forschung/arbeitsgruppen/child-public-health/forschung/copsy-studie.html