Sicherheitsreport 2024: Ergebnisse und Trends
SORGEN DER DEUTSCHEN: INFLATION, KRIEG, UNSICHERE WELTLAGE UND FLÜCHTLINGSZUZUG
Unsicherheiten nehmen aufgrund von Kriegen und Inflation weltweit zu. In Deutschland ist die Verunsicherung im Osten besonders groß. Dies berichtet der 15. Sicherheitsreport vom Centrum für Strategie und Höhere Führung und vom Institut für Demoskopie Allensbach, in der die innere und äußere Sicherheit Deutschlands untersucht wurde.
Sicherheitslage in Deutschland: Entwicklungen und Wahrnehmungen im Jahr 2024
Gemäß des Sicherheitsreport 2024 geben 61 Prozent der Befragten an, dass sie sich insgesamt sicher fühlen. Im Jahr 2022 lag dieser Anteil bei 70 Prozent. Es zeigt sich, dass Sorgen bezüglich einer möglichen Verschlechterung (38 %) des eigenen Vermögens im Vergleich zu den Vorjahren abgenommen hat (2022 = 46 %). Trotz einer eher negativen Stimmung in der deutschen Wirtschaft fühlen sich nur 14 Prozent der Befragten persönlich von Arbeitslosigkeit bedroht (ebenso im Jahr 2022 14 %).
Aktuelle Wahrnehmungen und Meinungen zu internationalen Konflikten
Die aktuelle Lage im Nahen Osten (84 %) wird mittlerweile als ebenso bedrohlich wahrgenommen wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine (85 %). Gemäß den Angaben empfinden 27 Prozent der Befragten die Vorgehensweise Israels gegen die Hamas im Gazastreifen als angemessen, während 43 Prozent die Reaktion Israels auf den terroristischen Angriff der Hamas als übertrieben betrachten. 30 Prozent waren unentschieden bei diesem Thema. Hinsichtlich der globalen Friedensbedrohung sehen 80 Prozent der Menschen in Westdeutschland Russland als die größte Gefahr, während in Ostdeutschland 53 Prozent dieser Ansicht sind.
Gesellschaftliche und Politische Divergenzen in Deutschland: Eine Analyse aktueller Umfrageergebnisse
68 Prozent der Befragten in Ostdeutschland und 46 Prozent in Westdeutschland empfinden eine generelle Unsicherheit bezüglich der Zukunft. Die Ankunft Geflüchteter (West: 60 %, Ost: 77 %) und Energiekosten (West: 55 %, Ost: 71 %) bereiten den Menschen im Osten mehr Sorgen. Es zeigen sich auch politisch bedeutende Unterschiede: Gemäß der Umfrage betrachten 44 Prozent der deutschen Bevölkerung die Anhänge*innen der AfD als gefährlich. In Ostdeutschland liegt der Anteil bei 25 Prozent und in Westdeutschland bei 53 %. Die Befürchtung, dass Deutschland in militärische Konflikte verwickelt werden könnte, haben 76 Prozent der Befragten in Ostdeutschland und 44 Prozent in Westdeutschland.
Methodik:
Im Jahr 2011 wurde der Sicherheitsreport vom Centrum für Strategie und Höhere Führung in Köln konzipiert und wird seitdem jährlich erstellt. Das Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach führt im Auftrag des Centrums für Strategie und Höhere Führung eine repräsentative Umfrage zu den Risikowahrnehmungen und -einschätzungen der Bevölkerung durch. Der Sicherheitsreport 2024 basiert auf 1.018 mündlich-persönlichen Interviews mit einer repräsentativen Auswahl von Personen ab 16 Jahren. Die Befragung fand im Zeitraum vom 5. bis 18. Januar 2024 statt. Die Studie wird von Professor Dr. Renate Köcher und Professor Dr. Klaus Schweinsberg geleitet.
Weitere Infos hier: https://www.sicherheitsreport.net/sicherheitsreport-2024/
Bild von Freepik