SIM Studie 2021
Silver surfer im Netz
Mediennutzungsverhalten von Menschen ab 60 Jahren im digitalen Zeitalter. Ergebnisse der Studienreihe SIM – Senioren, Information, Medien 2021
Berlin, 16. Mai 2022 – Der Medienpädagogische Forschungsverbunds Südwest (mpfs), getragen von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschule Freiburg (KH Freiburg) hat 2021 das Mediennutzungsverhalten von Menschen, die älter als60 Jahre sind, untersucht.
In einem früheren Artikel haben wir die Mediennutzung der Jugend betrachtet, nun schauen wir wie die älteren Generationen mit digitalen Medien umgeht.
Entwicklung der täglichen Onlinenutzung bei Senior*innen
81 Prozent der Personen ab 60 Jahren sind „zumindest selten“ online. Dies verringert sich jedoch mit steigendem Alter: So sind ab 80 Jahren noch ungefähr die Hälfte der Befragten Personen online. Ab 85 Jahren sind knapp zwei Drittel nicht in der digitalen Welt unterwegs. Warum so viele der älteren Generation das Internet nicht nutzen, wird mit fehlendem Bedarf aber auch Sicherheit und Unsicherheit begründet.
Unsicherheit im Umgang mit digitalen Medien
Obwohl das Internet für viele ältere Personen bereits Teil des Alltags ist, gibt es weiterhin große Defizite und Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Geräten. Nur etwa jede vierte Person attestiert sich gute oder sehr gute Kenntnisse im Umgang mit einem Computer / Laptop oder dem Internet (je 24 %). Noch geringer wird die eigene Kompetenz mit dem Smartphone (22 %) oder Tablet (17 %) eingeschätzt. In Schulnoten geben sich die Befragten im Durchschnitt die Note 3,8 für die Smartphonekompetenz. Dies zeigt einen hohen Bedarf an weiteren, kontinuierlichen und nachhaltigen Weiterbildungsangeboten für ältere Menschen.
Nutzen sie das Internet, dann hauptsächlich für das Finden von Informationen oder für die Kommunikation. 81 Prozent der ab 60 Jährigen Onliner*innen nutzen mindestens einmal in der Woche Suchmaschinen, drei Viertel nutzen WhatsApp oder andere Dienste für Kurznachrichten, 70 Prozent schreiben oder empfangen E-Mails und 68 Prozent informieren sich im Internet über Nachrichten und Aktuelles. Bei globalen Themen wie „Corona“ ist bei den ab 60 Jährigen das Fernsehen die erste Informationsquelle, bei regionalen Themen ist die Tageszeitung wichtigste Informantin. Allerdings ist das Internet bereits eine wichtige Alternative bei der Suche nach Informationen und liegt bei allen abgefragten Themengebieten unter den Top 3 der relevanten Informationsquellen. Für Informationen zu neuen Produkten oder zu einem aktuellen persönlichen Problem ist das Internet bereits erste Wahl.
Methodischer Hinweis
Die Studienreihe SIM (Senioren, Information, Medien) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg (IfG) und der Katholischen Hochschule Freiburg (KH Freiburg) durchgeführt. Für die SIM-Studie 2021 wurde im Zeitraum vom 22. März bis 31. Mai 2021 aus der Grundgesamtheit der deutschsprachigen Personen ab 60 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland eine repräsentative Stichprobe von 3.005 Menschen befragt. Die telefonische Befragung wurde computergestützt durchgeführt (CATI). Um möglichst viele ältere Personen zu erreichen, wurde im Rahmen der Telefonbefragung eine kombinierte Festnetz- und Mobilfunkstichprobe (ADM Dual Frame) angewandt. Die Feldarbeit und Datenprüfung erfolgte durch die Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH (GIM) in Wiesbaden. Weiter Details und Ergebnisse können Sie unter 2021 | mpfs.de abrufen.