Sorgen der Deutschen im Wandel: Inflation bleibt an erster Stelle, während Klimawandel absteigt
Worum sorgen sich die Deutschen am meisten?
Berlin, den 17. August 2023 – Nur 46 Prozent der Deutschen glauben, dass sich ihre finanzielle Situation im nächsten Jahr verbessern wird, so die GfK Consumer Life Studie 2023.
Die aktuellen Daten aus der neu erschienenen Studie GfK Consumer Life zeigen, was die Deutschen derzeit am meisten umtreibt. Wie auch letztes Jahr steht die Furcht vor Inflation unverändert an erster Stelle. Daraus resultiert eine zunehmende Besorgnis der Deutschen, dass sie nicht ausreichend Geld haben, um ihre Rechnungen zu begleichen. Diese Sorge ist mittlerweile die zweitgrößte und verdrängt die Bedenken bezüglich des Klimawandels auf Platz 3. Es lassen sich jedoch auch andere signifikante Verschiebungen feststellen. Mit der Erholung der Welt von der Pandemie rutscht dieses Thema in der Rangliste um 8 Plätze nach unten auf Rang 12. Stattdessen steigt die Furcht vor Immigration und Zuwanderung um 5 Plätze und steht nun auf Rang 4. Allerdings zeigen sich hierbei deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Während bei den 15- bis 19-Jährigen nur 6 Prozent Immigration und Zuwanderung zu den größten Sorgen zählt, beträgt dieser Anteil bei den über 50-Jährigen 25 Prozent.
Weniger Deutsche optimistisch über ihre Zukunft
Im Vergleich zu 2022 haben die finanziellen Sorgen der Bevölkerung in Deutschland deutlich zugenommen. Ganz gleich, ob sie jung oder alt sind, ein hohes oder niedriges Einkommen haben oder in welcher Region sie leben – die aktuellen Preissteigerungen im Rahmen der Inflation bereiten den Deutschen die größten Sorgen. Vor der Pandemie im Jahr 2019 blickten noch 60 Prozent zuversichtlich in die Zukunft ihrer wirtschaftlichen Situation. Doch in diesem Jahr sind nur noch 46 Prozent optimistisch und glauben, dass sich ihre finanzielle Lage im nächsten Jahr verbessern wird. Besonders Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen fürchten, dass sie ihre Rechnungen bald nicht mehr bezahlen können. Im vergangenen Jahr waren noch 67 Prozent der Besserverdienenden wirtschaftlich zuversichtlich, doch jetzt befürchtet gerade diese Gruppe massive Wohlstandsverluste, sodass nur noch 58 Prozent optimistisch in die Zukunft blicken. Keine andere Einkommensgruppe verzeichnet einen derart starken Rückgang.
Klimawandel: Trotz finanzieller Sorgen bleibt das Thema wichtig
Der Klimawandel bleibt für die Deutschen ein bedeutendes Anliegen, auch wenn er von der zweiten auf die dritte Position zurückfällt. Allerdings hat der Klimawandel derzeit eine geringere Priorität für diejenigen, die sich große Sorgen um Inflation und Preissteigerungen machen oder Angst haben, ihre Rechnungen nicht bezahlen zu können. Bei einem Drittel der Personen ohne finanzielle Bedenken gehört der Klimawandel zu den drei wichtigsten Themen, während es bei Personen mit finanziellen Sorgen nur 22 Prozent sind.
Generationenunterschiede: Finanzielle Sorgen dominieren bei Älteren, breitere Sorgen bei der Gen Z
Die verschiedenen Altersgruppen beschäftigen sich mit unterschiedlichen Themen. Finanzielle Aspekte stehen bei älteren Generationen wie der Generation X (1965 und 1980 Geboren) oder den Baby Boomern (1955 bis 1969 Geborene) deutlich stärker im Fokus als andere Anliegen. Während mehr als die Hälfte dieser Altersgruppen die Inflation zu ihren drei größten Sorgen zählt, beträgt dieser Anteil bei der Generation Z (1997 bis 2012 Geborene)nur 36 Prozent. Das liegt daran, dass die Ängste der jungen Generation wesentlich vielfältiger sind: Sie betreffen Themen wie Umweltverschmutzung, Terrorismus, Bildungsqualität, den Einfluss der Technologie auf die Gesellschaft, den Schutz persönlicher Daten, Rezession und Arbeitslosigkeit. Während ältere Generationen von finanziellen Themen geprägt sind, sieht die jüngere Generation ihre wirtschaftliche Zukunft deutlich optimistischer: Über zwei Drittel der Generation Z geben an, dass sie eher zuversichtlich in die Zukunft blicken.
Methodik:
Die Erhebungsmethode der GfK Consumer Life Studie zeichnet sich durch ihre umfassende Abdeckung und Länge aus. Als die längste Konsument*innen-Trendstudie weltweit erstreckt sie sich über die wichtigsten nationalen Märkte auf allen Kontinenten und wird jährlich durchgeführt. Die Zielgruppe der Befragten umfasst Menschen ab 16 Jahren und wird durch eine repräsentative Online-Befragung erreicht. Die Rekrutierung der Teilnehmer*innen erfolgt online, wodurch eine breite und vielfältige Teilnahme ermöglicht wird. Die Stichprobengröße beträgt 2.000 Befragte in Deutschland und weltweit werden insgesamt 35.000 Befragte einbezogen. Die Feldzeit der Erhebung erstreckt sich von Februar bis Mai 2023, in diesem Zeitraum haben die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, ihre Meinungen und Ansichten einzubringen. Die GfK Consumer Life Studie umfasst insgesamt 29 Länder, was eine globale Perspektive auf Konsumententrends ermöglicht.
Mehr Infos hier: Sorgen der Deutschen im Wandel: Inflation bleibt an erster Stelle, während Klimawandel absteigt (gfk.com)
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