Studie: Glaubwürdigkeit der Medien in Deutschland steigt
Öffentlich-recchtliche Medien bei Corona-Berichterstattung besonders Glaubwürdig
Berlin, 20.10.2020 – Eine aktuelle Studie von Infratest dimap im Auftrag des WDR (Westdeutschen Rundfunk) belegt eine stetige Zunahme der Glaubwürdigkeit der Medien in Deutschland (67 Prozent). Verglichen mit dem Beginn der Studienreihe im Jahr 2015 ist der Wert um 15 Prozentpunkte gestiegen.
Seit einigen Monaten beherrscht die Berichterstattung über die Corona-Pandemie die deutschen Medien, welche je nach Medium sehr unterschiedlich bewertet wird. Demnach beurteilt eine große Mehrheit (82 Prozent) der Befragten die Corona-Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen als gut oder sehr gut, 74 Prozent die im öffentlich-rechtlichen Radio. Auch die Berichterstattung von Tageszeitungen (68 Prozent) und in den Internetangeboten der öffentlich-rechtlichen Sender (56 Prozent) schneidet überwiegend positiv ab. Die Corona-Berichtserstattung der Boulevardpresse wird mit 33 Prozent mehrheitlich als schlecht oder weniger gut bewertet, lediglich elf Prozent der Befragten finden diese gut oder sehr gut.
Glaubwürdigkeit der Medien seit 2015 kontinuierlich angestiegen
Im Vergleich zu den Vorgängerstudien aus den Jahren 2015, 2016, 2018 und 2019 erreicht die Glaubwürdigkeit der Medien in Deutschland einen neuen Höchstwert: 67 Prozent der Deutschen halten die Informationen in deutschen Medien für glaubwürdig, das sind sechs Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.
Die größte Glaubwürdigkeit schreiben 81 Prozent der Befragten erneut öffentlich-rechtlichen Radiosendern zu, die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders kommt auf 79 Prozent. Somit liegt die Glaubwürdigkeit dieser Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender wie schon in den Jahren zuvor deutlich über dem Glaubwürdigkeitsniveau der Medienangebote in Deutschland insgesamt. Auch die Tageszeitungen schneiden mit 74 Prozent gut ab.
Geringere Glaubwürdigkeit bei Internetangeboten
Mehrheitlich als glaubwürdig eingeschätzt werden auch die Internetangebote öffentlich-rechtlicher Sender (63 Prozent) sowie die Internetangebote von Zeitungen und Zeitschriften (45 Prozent). Auch hier zeigt sich, dass der Boulevardpresse im Vergleich zu den anderen Medien wenig Vertrauen geschenkt wird (6 Prozent). Ähnlich schätzen die Deutschen die Informationen in sozialen Netzwerken als wenig glaubwürdig ein, wobei es zwischen den einzelnen Plattformen durchaus Unterschiede gibt: Während Youtube noch von 18 Prozent der Befragten als glaubwürdig beurteilt wird, fallen Twitter (7 Prozent) Facebook (7 Prozent) und Instagram (5 Prozent) deutlich ab.
Auch die Bundesregierung und der Bundestag können in der Corona-Krise auf große Unterstützung der Bevölkerung zählen. Sechs von zehn Bürgern (61 Prozent) bringen der Bundesregierung sehr großes oder großes Vertrauen entgegen, dem Bundestag vertrauen aktuell ähnliche viele (57 Prozent). Damit ist das Vertrauen in beide Organe seit dem vergangenen Jahr deutlich angestiegen.
Zur Studie:
Für die Studie hat Infratest dimap im WDR-Auftrag vom 23. September bis zum 5. Oktober insgesamt 1001 Wahlberechtigte in Deutschland in Telefoninterviews befragt. Die Befragung fiel in die Zeit der Corona-Pandemie. Weitere Ergebnisse der Studie können unter folgender URL abgerufen werden: https://presse.wdr.de/plounge/wdr/unternehmen/2020/10/20201012_glaubwuerdigkeitsstudie.html und https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/aktuell/glaubwuerdigkeit-der-medien-2020/