Studie zeigt die größten Barrieren bei Stammzellenspenden
Jungen Menschen sind häufiger zur Spende bereit
Berlin, 29. Juni 2021 – Das Norddeutsche Knochenmark- und Stammzellspenderregister hat in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos untersucht, warum viele Deutsche noch zögern, sich in ein Spendenregister für eine Stammzellenspende einzutragen.
Den Ergebnissen der Studie zufolge sind 22 Prozent der Deutschen bereits in einem Stammzellen-Spendenregister eingetragen. Weitere 40 Prozent der Befragten kommen als potenzielle Spender*innen in Frage. Hiervon sind 10 Prozent schon heute fest entschlossen, sich registrieren zu lassen und 30 Prozent „vielleicht bereit“. Bei jungen Menschen ist das Potenzial möglicher Spender*innen besonders hoch. So sind unter den 18- bis 34-Jährigen 25 Prozent bereits für eine Spende registriert und 17 Prozent zur Registrierung entschlossen.
Häufig ist die Angst vor dem Eingriff das größte Hindernis für eine Spende
78 Prozent der möglichen Stammzellenspender*innen haben jedoch noch Bedenken gegenüber einer möglichen Spende. Besonders häufig wird die Angst vor dem Eingriff bzw. der Operation genannt (30 %). Weitere Bedenken bereitet die Angst vor Schmerzen (21 %), Spätfolgen (20 %) und Krankenhauskeimen (20 %). Genannt wird ebenfalls die Befürchtung, das eigene Immunsystem könnte nicht stark genug sein (16 %). Zudem wollen 14 Prozent ihrem Körper keine Hormone zuführen, um die Stammzellenproduktion zu erhöhen. Auch lässt das Gefühl, nicht ausreichend informiert zu sein, 24 % der möglichen Stammzellenspender*innen zögern.
Zu wenig Wissen über Stammzellenspende
Trotz der hohen Bereitschaft, sich für eine Stammzellenspende registrieren zu lassen, fühlen sich 33 Prozent der Befragten nicht ausreichend über das Thema informiert. Demgegenüber stehen nur 24 Prozent, die angeben, sich bereits gut bis sehr gut in diesem Bereich auszukennen. 43 Prozent geben einen mittleren Informationsstand an. Zudem weiß nur etwa ein Drittel der Befragten, dass es mehrere Spendenregister (35 %) und zwei verschiedene Verfahren zur Stammzellenentnahme gibt (31 %).
Medien sind die wichtigste Informationsquelle zur Stammzellenspende
Vor allem über Beiträge (26 %) und Werbung (22 %) in klassischen Medien wie TV, Radio und Zeitung erreichen Informationen über die Stammzellenspende die deutsche Bevölkerung. Gespräche mit Freund*innen und Bekannten dienen 22 Prozent der Befragten als Informationsquelle. Soziale Medien spielen hingegen eine kleinere Rolle (16 %).
Methodischer Hinweis:
Auftraggeber: Norddeutsche Knochenmark- und Stammzellspenderregister
Methode: Online-Umfrage mit dem Ipsos Fast Facts Tool
Grundgesamtheit: Deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 18 bis 61Jahren in Deutschland
Stichprobe: n = 895
Auswahlverfahren: Quotenauswahl repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region
Befragungszeitraum: 24. März 2021
Weitere Details zur Studie können unter folgender URL abgerufen werden: https://www.ipsos.com/de-de/studie-die-grossten-barrieren-bei-der-stammzellspende