Studie zu seelischen Nebenwirkungen der Corona-Pandemie

Vor allem junge Menschen fühlen sich belastet
Berlin, 1. April 2021 – Die Forschungsgruppe g/d/p hat untersucht, inwiefern sich die Corona-Pandemie auf die Psyche der Menschen niederschlägt. So sind vor allem jüngere Menschen durch die Einschränkungen in der Pandemie seelisch belastet.
Den Ergebnissen der Untersuchung zufolge fühlen sich 32 % der 16- bis 32-Jährigen durch die Pandemie seelisch belastet. Demgegenüber stehen nur 10 % der über 61- bis 70-Jährigen, die sich ebenfalls seelisch belastet fühlen. Insgesamt lag der Altersdurchschnitt der Gruppe, die sich als seelisch belastet empfindet bei 40,9 Jahren. Bei der seelisch wenig belasteten Gruppe lag der Altersschnitt hingegen bei 45,8 Jahren. 57 % der seelisch Belasteten sehen Einsamkeit als den zentralen Faktor für ihre seelische Belastung. Auch das Gefühl, in den persönlichen Freiheiten beschnitten zu sein, wird als ein häufiger Grund für die seelische Belastung genannt (54 %).
Wie unterscheiden sich stark seelisch Belastete von wenig Belasteten?
Unterschiede zwischen der seelisch stark belsteten Gruppe und der wenig belasteten Gruppe werden vor allem im Mediennutzungsverhalten sichtbar. So nutzen 53 % der seelisch Belasteten vermehrt / häufig soziale Medien. In der Gruppe der wenig Belasteten sind es nur 30 %. Auch schauen die seelisch Belasteten länger / häufiger Fernsehen (56 %) als die wenig Belasteten (34 %). Zudem schlafen seelisch Belastete (38 %) in der Corona-Krise länger als wenig Belastete (25 %) und haben durch die Krise wesentlich weniger Geld zur Verfügung (35 %) als wenig Belastete (17 %).
Veränderte Lebensgewohnheiten durch Corona
Die Corona-Krise hat einige Veränderungen in den Lebensgewohnheiten der Menschen verursacht. Hiervon sind bestimmte Generationen stärker als andere betroffen. Für die Studie wurden vier Generationen miteinander vergleichen: Generation Z, Millennials, Generation X und die Baby Boomer. So gibt z. B. rund jede*r Zweite ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein aufgrund der Corona-Krise an. In der Generation der Baby Boomer liegt dieser Anteil sogar bei 57 %. Auch wird im Zuge der Corona-Krise mehr gekocht. Vor allem bei der Generation Z (52 %) und den Millennials (53 %) ist das der Fall.
Weitere Veränderungen zeigen sich z. B. beim Online-Shopping. Hier gibt jede*r dritte Befragte unter 40 Jahren an, häufiger Dinge des täglichen Bedarfs online zu kaufen. Jeder fünfte Millennial gibt an, mittlerweile Lebensmittel online oder per Click&Collect zu kaufen.
Zur Studie:
Die Studie wurde von der Forschungsgruppe g/d/p Ende Oktober 2020 durchgeführt. Für die Studie wurden 1.000 Personen im Alter von 16 bis 70 Jahren in Deutschland per Online-Befragung im Accesspanel befragt. Die Quotierung erfolgte bundesweit bevölkerungsrepräsentativ nach Alter und Geschlecht und nach geographischer Verteilung.
Weitere Details zur Studie können unter folgender URL abgerufen werden: https://www.gdp-group.com/fileadmin/newsletter/pdf/gdp_corona_studie.pdf