Studienveröffentlichung: „Bock auf Buch!“
Die moderne Buchsuche und Kaufgewohnheiten junger Leser*innen
Berlin, den 7. August 2024 – Aktuelle Einblicke in den Buchmarkt, das Kaufverhalten junger Menschen und deren Nutzung von Büchern wurden von der Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft von Verlagen und Buchhandlungen für junge Leser e.V. und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V., auf der Leipziger Buchmesse präsentiert.
Anstieg der Buchausgaben von jungen Menschen – Ein Blick auf die Entwicklungen von 2019 bis 2023
Die Investitionen in Kinder- und Jugendbücher haben sich von 2019 bis 2023 um 7,4 Prozent auf insgesamt 672 Millionen Euro erhöht. Wenn man die Ausgaben junger Menschen für Bücher sowie die von ihnen erhaltenen Geschenke über alle Genres hinweg betrachtet, zeigt sich ein noch deutlicherer Trend: Nach deren Angaben stiegen die Ausgaben der bis 19-Jährigen in diesem Zeitraum um 32 Prozent. Besonders stark zugenommen haben die Ausgaben bei den 13- bis 15-Jährigen (plus 65 %) und den 16- bis 19-Jährigen (plus 77 %).
Unterschiedliche Einflüsse auf die Leseförderung
Für 77 Prozent der heute 20- bis 29-Jährigen war das Vorleseritual durch Eltern oder Großeltern entscheidend, um eine Begeisterung für Bücher zu entwickeln. Im Vergleich dazu spielte dieses Ritual nur bei 67 Prozent der 10- bis 15-Jährigen eine Rolle. 70 Prozent der 10- bis 15-Jährigen geben an, dass die Schule sie zum Lesen motiviert hat, während dies bei den 20- bis 29-Jährigen nur auf 60 Prozent zutrifft.
Verschiebung der Buchausgaben von jungen Leser*innen
Etwa 60 Prozent der Ausgaben von und für junge Menschen bis 19 Jahre entfallen auf Kinder- und Jugendbücher. Bei den 13- bis 15-Jährigen macht Belletristik 46 Prozent der Ausgaben aus, während der Anteil an Kinder- und Jugendbüchern auf 42 Prozent sinkt. Bei den 16- bis 19-Jährigen fließen 60 Prozent der Ausgaben in belletristische Werke, 11 Prozent in Sachbücher und 19 Prozent in Kinder- und Jugendbücher.
Beliebtheit von Originalsprache bei jungen Leser*innen
14 Prozent der 10- bis 15-Jährigen lesen sehr häufig oder häufig Bücher in der Originalsprache, während dieser Anteil bei den 16- bis 19-Jährigen mit 30 Prozent doppelt so hoch ist. Hauptsächlich motivieren in dieser Altersgruppe der Wunsch, die Sprachkenntnisse zu verbessern (82 %), sowie die Tatsache, dass bei Übersetzungen oft Witze, Wortspiele oder andere Nuancen verloren gehen (73 %).
Wie junge Leser*innen auf neue Bücher aufmerksam werden
Auf die 16- bis 19-Jährigen haben Online-Buchempfehlungen (44 %) und Social Media (38 %) einen Einfluss. Unter den 10- bis 15-Jährigen sind TikTok/BookTok (49 %) und YouTube (50 %) besonders bedeutend, während für die 16- bis 19-Jährigen sowie die 20- bis 29-jährigen Instagram (53 %) die größte Rolle spielt.
Methodik:
Die Untersuchung von Consumer Panel Services GfK besteht aus zwei Komponenten: Zum einen stammen die Daten zur Marktentwicklung aus dem Consumer Panel MediaScope, das 20.000 Personen umfasst und laut Angabe der Veröffentlichung repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahren ist, also für insgesamt 65,9 Millionen Menschen. Zum anderen wurden zusätzlich Personen befragt, die sich mit Kinder- und Jugendbüchern sowie Young/New Adult befassen, ebenso wie Eltern von lesenden Kindern, um deren Kaufverhalten zu ermitteln. Die Grundlage dieser Befragung bildet die Auswertung der Angaben von 1.368 Personen ab 10 Jahren. Weitere Informationen auch zur Methodik finden Sie unter: https://www.boersenverein.de/bockaufbuch
Weitere Infos hier: https://www.boersenverein.de/presse/pressemitteilungen/detailseite/default-5f3e5320ed93e1e41c6cd7ad0f233878-10/
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