Tag der Bildung 2022
Chancenungleichheit?
Berlin, 8. Dezember 2022 – Unter dem Titel „Wie blickt die Jugend auf Bildungschancen und in die Zukunft?“ hat die Initiative ,,Tag der Bildung‘‘ die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in der Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren die Chancengleichheit für Bildung in Deutschland bewerten. 64 Prozent bewerten die Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem als schlecht.
Wofür den Tag der Bildung?
Im Jahr 2015 fand die Befragung anlässlich der Initiative ,,Tag der Bildung‘‘ (www.tag-der-bildung.de) erstmalig statt. Der Tag der Bildung soll Aufmerksamkeit für Bildung und Bildungsinitiativen schaffen, deswegen diskutieren heute, am 8. Dezember 2022, Vertreter*innen aus Politik, Stiftungslandschaft und Bildungspraxis darüber, was gute Bildung in schwierigen Zeiten ausmacht.
In der Umfrage wurden die Jugendlichen genau dazu gefragt. Dabei kam heraus, dass junge Menschen immer weniger an Chancengleichheit glauben. Eine Mehrheit von 64 Prozent ist nicht der Meinung, dass in Deutschland gleiche Bildungschancen für alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, bestehen. Lediglich ein knappes Drittel (32 %) der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist der Ansicht, dass Chancengleichheit besteht.
Die Schule ist für viele ein sozialer Ort
83 Prozent geben an, dass sie dort viele wichtige Freundschaften gefunden haben. Rund vier von fünf Befragten (82 %) sehen in Freundeskreisen eine zunehmend bedeutende Rolle für Bildungschance. Diese Einschätzung ist im Laufe der Jahre gestiegen – im Jahr 2018 lag dieser Wert bei 68 Prozent.
Jedoch äußern auch rund zwei Drittel (68 %), dass sie mit der Schule vor allem Stress und Leistungsdruck verbinden. Erst an dritter Position wird Schule mit Wissensaneignung verbunden: Mehr als die Hälfte (57 %) der jungen Menschen sagt, dass sie sich dort Wissen angeeignet haben, das auch außerhalb der Schule nützlich ist. Für rund ein Drittel (32 %) ist bzw. war die Schule unter anderem auch ein Ort, den sie selbst mitgestalten können oder konnten.
Trotz Empfinden der Chancenungleichheit glauben Jugendliche an ihre Zukunft
Die Frage nach der persönlichen Zukunft wurde in der diesjährigen Umfrage erstmalig gestellt. Insgesamt glauben über zwei Drittel (70 %) der Jugendlichen und jungen Erwachsenen an eine gute Zukunft für sich. 7 Prozent glauben eher nicht oder überhaupt nicht an eine gute Zukunft. Zudem wurde die Einschätzung der eigenen beruflichen Zukunft erfragt. Alles in allem blickt eine große Mehrheit der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen positiv in ihre eigene berufliche Zukunft. 32 Prozent der Befragten sind bei dieser Frage positiv und 50 Prozent eher positiv. Immerhin 15 Prozent sehen ihre berufliche Zukunft eher negativ oder negativ.
Methodik
Auftraggeber der Studie sind die Träger der Initiative ,,Tag der Bildung‘‘ (Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, SOS Kinderdörfer weltweit, Stifterverband und BildungsChancen). Die Daten für die Studie wurden von forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH erhoben. Dazu wurden im Zeitraum vom 21. Oktober bis zum 10. November 2022 insgesamt 1.018 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 21 Jahren in Deutschland repräsentativ mithilfe des repräsentativen Online-Panels forsa.omninet befragt.
Weitere Infos findet ihr hier: Wie blickt die Jugend auf Bildungschancen und in die Zukunft? – Tag der Bildung (tag-der-bildung.de)