Umfrage zeigt wie unterschiedlich Beschäftigte das Homeoffice wahrnehmen
Die Mehrheit wünscht sich weniger Homeoffice
Berlin, 01. September 2021 – Die rilaton GmbH, das IFAK Institut und Priotas haben im Juli 2021 1.000 Arbeitnehmer*innen ab 18 Jahren dazu befragt, wie sie ihre Arbeit im Homeoffice bewerten.
Den Ergebnissen der Befragung zufolge sind bei weitem nicht alle Arbeitnehmer*innen im Homeoffice zufrieden. Insgesamt fühlen sich nur zwei von sechs ermittelten Homeoffice-Typen rundum wohl bei der Arbeit daheim. Auch zeigen die Ergebnisse, dass Arbeitgeber*innen das Homeoffice für ihre Mitarbeiter*innen differenziert betrachten und individuelle Lösungen für jede*n Mitarbeiter*in finden sollten. Dies kann z. B. bedeuteten, dass für bestimmte Arbeitnehmer*innen ein Arbeitsplatz im Unternehmen die beste Option ist.
Die sechs Homeoffice-Typen
Für die Befragung wurden Faktoren aufgestellt, anhand derer sich sechs Homeoffice-Typen beschreiben lassen. Diese Faktoren sind: Struktur, Ruhe, persönlicher Kontakt mit den Kolleg*innen, Verhalten der Führungskraft und die Ausstattung am Homeoffice-Arbeitsplatz.
Die Homeoffice-Ablehner machen 20 Prozent der Befragten aus. Diese sind eher jünger und häufig männlich. Die Homeoffice-Ablehner sind generell unzufrieden im Homeoffice und bewertet alle Kriterien, wie Arbeitsmittel, Struktur, Ruhe und Austausch mit dem Team und der Führungskraft deutlich negativer. Dementsprechend wünschen sich Homeoffice-Ablehner zukünftig weniger Homeoffice.
Die Homeoffice-Individualisten stellen 10 Prozent der Befragten. Insgesamt ist diese Gruppe zufrieden mit dem Homeoffice, allerdings bemängeln sie die Kommunikation und Teambindung. Diese Gruppe besteht zu 56 Prozent aus Frauen und eher etwas älteren, häufig allein lebenden Personen. Diese Personen haben sehr oft einen eigenen Arbeitsplatz eingerichtet, können störungsfrei, gut strukturiert und effektiv arbeiten, haben Spaß und vermissen ihr Team nicht. Nicht zufrieden ist der Homeoffice Individualist aber mit seiner Führungskraft und dem Informationsfluss. Dennoch überwiegen für Homeoffice-Individualisten die positiven Aspekte. Für die Zukunft können sie sich mehrheitlich zwei bis drei Tage pro Woche im Homeoffice vorstellen.
Die Gruppe der Homeoffice Fans stellen 30 Prozent der Befragten. Sie sind etwas älter, häufig zwischen 40 und 54 Jahre alt und leben in 2-Personenhaushalten. Generell sind sie mit Homeoffice sehr zufrieden, können strukturiert und in Ruhe arbeiten und haben überdurchschnittlich viel Spaß dabei. Auch der Austausch mit den Kolleg*innen, die Teameinbindung und der Informationsfluss werden positiv bewertet.
Die familiär Beanspruchten stellen 15 Prozent der Befragten. Hierzu gehören jüngere, mehrheitlich unter 40 Jahre alte und häufig in Mehrpersonenhaushalten lebende Personen. Dieser Typ wird häufig von Familienmitgliedern abgelenkt, neigt stark dazu, privates und berufliches zu vermischen und kann seltener als andere in Ruhe arbeiten. Familiär Beanspruchte vermissen stark den persönlichen Kontakt zum Team und fühlen sich im Homeoffice – trotz Familienbindung – einsam. Daher würde der Mehrheit dieser Gruppe ein bis zwei Tage Homeoffice pro Woche vollkommen ausreichen.
Die Ausstattungslosen stellen 10 Prozent der Befragten. Diese Personen haben weder einen richtigen Homeoffice-Arbeitsplatz noch die nötigen Arbeitsmittel für zuhause. Sie können daher weniger gut strukturiert arbeiten und bewerten demzufolge die eigene Arbeit als weniger effektiv. Überwiegend handelt es sich bei den Ausstattungslosen um junge Menschen, die häufig allein leben. Sie können sich maximal zwei – lieber weniger – Tage im Homeoffice vorstellen.
Die Gruppe der Teamvermisser stellt 16 Prozent der Befragten. Sie kommen in allen Altersgruppen vor und leben meistens allein. Diese Personen haben zwar technisch die benötigte Ausstattung am Homeoffice-Arbeitsplatz und auch die Kommunikation mit der Führungskraft sowie der Informationsfluss funktionieren gut. Allerdings fehlt ihnen das Soziale sowie der persönliche Kontakt zu den Kolleg*innen. Mehr als die Hälfte wünscht sich daher zukünftig max. zwei Tage Homeoffice pro Woche.
Methodischer Hinweis:
Für die Befragung von Berufstätigen, die zurzeit mindestens einen Tag im Homeoffice arbeiten, haben die rilaton GmbH sowie das IFAK Institut aus Taunusstein und PRIOTAS aus Köln im Juli 2021 1.000 Arbeitnehmer*innen ab 18 Jahren online befragt. Weitere Details zur Studie können unter folgender URL abgerufen werden: https://rilaton.com/homeoffice-typologie/