Umfrage zum Weltelterntag: Corona als Belastungsprobe für Eltern
Die große Mehrheit hat ein gutes Verhältnis zu den eigenen Eltern
Berlin, 17. Juni 2021 – Wie eine repräsentative Umfrage des Sinus-Instituts in Kooperation mit YouGov zeigt, haben die Deutschen ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Die Mehrheit der Bürger*innen wünscht sich mehr Anerkennung und Hilfe für Eltern angesichts der Belastungen durch die Corona-Krise.
Den Ergebnissen der Umfrage zufolge beurteilen die Deutschen das Verhältnis zu ihren Eltern größtenteils positiv. 80 Prozent haben oder hatten ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Hierbei fällt das Ergebnis bei jüngeren Befragten noch positiver aus als bei älteren. Des Weiteren empfinden 79 Prozent Dankbarkeit für ihre Eltern. 74 Prozent geben an, dass ihre Eltern immer für sie da gewesen seien und sie zu dem Menschen gemacht hätten, der sie heute sind. Und 73 Prozent sind der Meinung, dass ihre Eltern ihren moralischen Kompass stark geprägt hätten. Nur 14 Prozent möchten nichts mehr mit ihren Eltern zu tun haben.
Mehr Anerkennung für die Belastungen durch Corona gewünscht
Die Mehrheit der Bürger*innen wünscht sich mehr Anerkennung und Hilfe für Eltern mit den Belastungen in der Corona-Krise. So sind 69 Prozent der Meinung, dass die krisenbedingten Belastungen von Eltern seitens der Politik nicht ausreichend berücksichtigt werden. Bei Befragten mit Kindern im Haushalt (74 %) und aus Haushalten mit fünf oder mehr Personen (80 %) wurde dies noch häufiger beklagt.
Bei Überforderung der Eltern wird Eingreifen des Staates begrüßt
Bei Härtefällen in der Kindererziehung wird der Rolle des Staates große Bedeutung beigemessen. 81 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass der Staat z. B. in Form von Jugendämtern und Familienberatungsstellen eingreifen solle, wenn Eltern nicht in der Lage sind, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. Bei Personen mit Kindern im Haushalt und der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen ist die Zustimmung mit 84 Prozent etwas größer.
Freistellung für Elternzeit ist weiterhin Frauensache
In Bezug auf die Inanspruchnahme von Elternzeit zeigt sich, dass Frauen immer noch länger ihre Arbeit unterbrechen als Männer. Insgesamt geben 32 Prozent aller Eltern an, die komplette Elternzeit übernommen zu haben. Hierbei liegt der Anteil von Frauen allerdings bei 52 Prozent, der Anteil von Männern nur bei 4 Prozent. Männer geben zudem häufiger an, den geringeren Teil der Elternzeit übernommen zu haben (15 % vs. 1 % der Frauen). Während sich nur 6 Prozent der Eltern die Elternzeit zu gleichen Teilen geteilt haben.
Methodischer Hinweis:
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.029 Personen zwischen dem 23. und 29.04.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 bis 69 Jahren. Weitere Details zur Studie können unter folgender URL abgerufen werden: https://www.sinus-institut.de/media-center/presse/umfrage-corona-als-belastungsprobe-fuer-eltern