Verhältnis von Frauen zur Mode
Das kam beim bonprix Fashion Report 2023 raus
Berlin, den 13.07.2023 – Fast 90 Prozent der Frauen zwischen 18 und 70 Jahre finden, dass Modetrends nur für bestimmte Schönheits- und Figurenideale kreiert werden. Dies ermittelte eine deutschlandweite Studie der internationalen Modemarke bonprix, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Ipsos. In der Studie geht es um den emotionalen Stellenwert von Frauen zur Mode und zum Shoppingverhalten.
Bedeutung von Mode, Bedeutung von Trends und Kleiderschrankeinblicke
Für rund zwei Drittel der befragten Frauen spielt Mode eine wichtige Rolle (64 %) und hilft ihnen dabei, ihre Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen (69 %). Über acht von zehn Frauen (83 %) bekommen mehr Selbstbewusstsein, wenn sie sich in ihrem Outfit wohlfühlen. Hierbei sind Modetrends nicht ausschlaggebend: Die große Mehrheit der Frauen (94 %) gibt an, sich das zuzulegen, was ihnen gefällt, unabhängig davon, was gerade Trend ist. 74 Prozent sind der Meinung, dass zu viele und zu extreme Modetrends existieren. Die befragten Frauen haben durchschnittlich knapp 100 Kleidungsstücke in ihrem Schrank. Jedoch wird jedes dritte Teil (37 %) kaum oder nie getragen. Als überwiegend lässig beschreiben die befragten Frauen ihren Stil (87 %). Am beliebtesten ist die Farbe Schwarz (67 %). Auf Platz eins der Kleidungsstücke ist der Pullover mit 35 Prozent.
Budget für Fashion, Kaufverhalten und Inspiration
Eine maßgebliche Rolle beim Modekauf spielt die Selbstbelohnung. 83 Prozent der befragten Frauen gaben an, sich beim Erwerb neuer Kleidung etwas Gutes zu tun. Als hauptsächliche Kaufanreize wurden Schnäppchen (53 %) und Spontankäufe (52 %) genannt. Demnach überrascht es nicht, dass die Befragten mehrheitlich angaben, mindestens einmal im Monat in Fashion-Onlineshops zu stöbern (62 %). Der Online-Handel erhält über die Hälfte (52 %) des Modebudgets, während 43 Prozent in den stationären Handel fließen. Die befragten Frauen geben im Durchschnitt geschätzt 116 Euro pro Monat für Mode aus. Die Inspiration für ihre Mode finden die Frauen primär in ihrem unmittelbaren Umfeld, beispielsweise bei Freundinnen oder Kolleginnen (32 %) sowie auf der Straße (30 %). Allerdings spielen auch soziale Medien eine wichtige Rolle. Etwa ein Drittel der Frauen lassen sich dort inspirieren. Als meistgenutzter Kanal dient dabei Instagram (42 %).
Nachhaltigkeit und Innovationen im Modesektor
Eine große Anzahl der befragten Frauen legt Wert auf die Wiederverwendung von gebrauchter Kleidung. Es gaben 84 Prozent an, ausrangierte Kleidungsstücke in die Altkleidersammlung zu geben. Second-Hand-Mode erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit: Nahezu sieben von zehn Frauen kaufen (67 %) oder verkaufen (69 %) gebrauchte Kleidung. Ein Großteil (85 %) findet es zudem positiv, dass viele Modeanbieter mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen und ihre Sortimente entsprechend erweitern. Knapp die Hälfte (49 %) wäre sogar bereit, für nachhaltigere Mode mehr zu bezahlen. Jedoch räumten 77 Prozent ein, dass sie beim Einkaufen nicht immer auf nachhaltigere Kleidung achten. Eine Mehrheit (76 %) empfindet das Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf Mode als äußerst komplex und ist sich oft unsicher, was wirklich nachhaltig bedeutet.
In Bezug auf Materialien bevorzugen die Frauen eindeutig Naturfasern gegenüber Chemiefasern, wobei Baumwolle (91 %) bzw. Bio-Baumwolle (72 %) die mit Abstand beliebteste Faser ist. Im Bereich Mode-Innovationen besteht ein Ungleichgewicht zwischen hoher Bekanntheit und geringer Nutzung: Zum Beispiel sind 60 Prozent der Befragten mit Rücknahmesystemen von Modeanbietern vertraut, aber nur 13 Prozent nutzen sie tatsächlich.
Selbstakzeptanz und Körperbilder
Selbstbewusst bezeichnen sich 74 Prozent der Frauen, während nur gut die Hälfte (55 %) mit ihrer Figur zufrieden sind. Eine nahezu einstimmige Meinung besteht darin, dass jede Person das tragen sollte, was ihr gefällt (95 %). Zugleich sind sich neun von zehn Frauen (91 %) einig, dass die Gesellschaft unrealistische Schönheits- und Figurenideale vermittelt. Etwa ebenso viele (87 %) sind der Ansicht, dass Modetrends oft nur für bestimmte Schönheits- und Figurenideale geschaffen werden. Fast zwei Drittel der Frauen (63 %) geben an, Schwierigkeiten bei der Suche nach schöner und passender Kleidung zu haben. Allerdings finden sieben von zehn Frauen (69 %) auch, dass sowohl die Auswahl der Models als auch die Kleidung bei Modeanbietern immer vielfältiger wird. Die am meisten übereinstimmenden Wünsche an die Modebranche sind: keine unrealistischen Schönheits- und Figurenideale (64 %), authentische und echte Fotos (58 %) sowie mehr Vielfalt bei den Figurentypen der Models und mehr Kleidung für alle Konfektionsgrößen (50 %).
Methodik:
Im Zeitraum von Januar bis Februar 2023 wurden insgesamt 1.016 Frauen* im Alter von 18 bis 70 Jahren in Deutschland online befragt. Die Studie war repräsentativ für diese Altersgruppe quotiert. Die Studie wurde von bonprix in Auftrag gegeben und in Zusammenarbeit mit Partner-Panels vom Marktforschungsinstitut Ipsos GmbH durchgeführt. Diese Stichprobe wurde sorgfältig ausgewählt, um hinsichtlich der Merkmale wie Alter, Region, Haushaltsgröße und Bildung den jeweils aktuellen amtlichen Statistiken zu entsprechen.
Mehr Infos unter: Fashion Report (bonprix.de)
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