Wie Deutschland essen geht
Eine Studie zum Konsumverhalten der deutschen Bevölkerung im Gastgewerbe
Berlin, den 5. März 2024 – Das Bayerische Zentrum für Tourismus führte im Rahmen des Forschungsprojekts zur Zukunft des Wirtshauses in Zusammenarbeit mit der GfK eine Studie zum Thema „Wie Deutschland essen geht“ durch. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie aufgrund der Preissteigerungen seltener außer Haus essen gehen.

Wie häufig wird außer Haus gegessen?
Ein Viertel der Befragten gab an, dass sie mindestens einmal pro Woche außer Haus essen, 28 Prozent mindestens einmal monatlich und etwa 30 Prozent weniger als einmal im Monat. 16 Prozent essen überhaupt nicht oder fast nie außer Haus. In Bezug auf das Nettohaushaltseinkommen gibt es deutliche Unterschiede. 29 Prozent der Personen mit einem Einkommen unter 2.000 Euro essen nie oder fast nie außer Haus, während 16 Prozent mit einem Einkommen von 4.000 Euro mehr als einmal pro Woche auswärts essen und 18 Prozent mehrmals wöchentlich. Die Hälfte der Befragten, die selten oder nie außerhalb essen, gibt an, dass sie sich keinen Restaurantbesuch leisten können. 34 Prozent ziehen es vor, ihr selbst gekochtes Essen zu genießen, und 32 Prozent finden es bequemer, zu Hause zu essen. 11 Prozent bevorzugen die Bestellung bei einem Lieferdienst gegenüber dem Besuch eines Restaurants.
Entscheidende Kriterien bei der Wahl Restaurants
Bei der Auswahl eines Restaurants spielt für 73 Prozent derer, die außerhalb essen gehen, das Preis-Leistungs-Verhältnis eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus sind für die Wahl eines Restaurants auch Faktoren wie „Gemütlichkeit/Ambiente“ (63 %), die „Art/Nationalität des Speisenangebots“ (53 Prozent) und „Gastlichkeit“ (49 %) von wesentlicher Bedeutung.
Kulinarische Vorlieben im Fokus: Altersbedingte Unterschiede und Trendanalysen kulinarischer Vorlieben
64 Prozent der Befragten isst auswärts am liebsten Italienisch. An zweiter Stelle steht die deutsche bzw. regionale Küche mit 54 Prozent. Auch asiatische (47 %) und griechische (46 %) Restaurants sind bei den Befragten sehr beliebt.
Wie wirken die Preissteigerungen auf das Konsumverhalten?
Wegen der Preissteigerungen in der Gastronomie in den letzten zwei Jahren gehen 52 Prozent der Befragten seltener auswärts essen, während das Verhalten von 35 Prozent unverändert geblieben ist. Nur drei Prozent besuchen 2024 häufiger gastronomische Betriebe.
Wie häufig werden Lieferdienste genutzt und warum?
Neben der herkömmlichen Gastronomie wurde auch nach der Häufigkeit der Nutzung von Lieferdiensten gefragt. Etwa 1 Prozent der Befragten gibt an, täglich auf Lieferdienste für Speisen zurückzugreifen. Zwölf Prozent nutzen diesen Service ein oder mehrmals pro Woche, 18 Prozent mindestens einmal im Monat. Ein Drittel der Befragten macht keinen Gebrauch von Lieferdiensten. Fast ein Drittel der 18- bis 29-Jährigen bestellt mindestens einmal pro Woche (19 %), mehrmals (7 %) oder täglich (4 %) Essen nach Hause. Im Gegensatz dazu greifen 61 Prozent der 60- bis 69-Jährigen und 74 Prozent der 70- bis 74-Jährigen nie auf Lieferdienste zurück. Und warum werden Lieferdienste genutzt? Am häufigsten nannten die Befragten Bequemlichkeit (53 %), gefolgt von der Abneigung gegen das Kochen (46 %) und dem guten Geschmack (29 %).
Methodik:
Die Umfrage zur Zukunft des Gastgewerbes wurde zwischen dem 11. und 22. Januar 2024 durchgeführt und richtete sich an eine Zielgruppe von Männern und Frauen im Alter von 18 bis 74 Jahren in Deutschland. Insgesamt wurden 2.024 Personen Online befragt. Die Stichprobe wurde bevölkerungsrepräsentativ quotiert, wobei die Quoten anhand amtlicher Statistiken (Mikrozensus 2021) und eigener GfK-Berechnungen ermittelt wurden. Bei der Quotierung wurden die Merkmale, Geschlecht, Alter, Bundesland, Ortsgröße und Haushaltsgröße berücksichtigt.
Weitere Informationen hier: https://bzt.bayern/umfrage_konsumverhalten_gastgewerbe/?utm_source=%2Fmeta%2Fnewsletter%2Fpua&utm_medium=newsletter&utm_campaign=nl2476&utm_term=78056520e362c69c1eeb3dfd9d867d81
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