Wohnen im Wandel?
Berlin, 3. Juni 2022 – Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos hat eine Umfrage rund um das Thema Wohnen in der Zukunft durchgeführt. Mikroapartments, gemeinschaftliches Wohnen und Öko-Siedlungen als Alternativen angesichts hoher Großstadtmieten, mangelndem Wohnraum und durch den Klimawandel bedingten Trend zur Nachhaltigkeit. Doch wie wollen die Deutschen wirklich wohnen?
Viel Platz und am liebsten ein Eigenheim? Nachhaltiges Wohnen aber nicht zu teuer? Jede*r Dritte (32 %) zählt eine großzügige Wohnfläche zu den wichtigsten Aspekten einer Wohnsituation. Doch in Städten wird der Quadratmeter immer teurer und die Nachfrage steigt weiter. So scheint der größte Wunsch der Deutschen, zumindest in den Großstädten, immer unwahrscheinlicher zu werden. 60 Prozent der Deutschen träumen nach wie vor vom eigenen Haus. Bei den 16 bis 24-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 74 Prozent. Und Hausbesitzer*innen sind es auch, die mit 84 Prozent eine überdurchschnittliche Zufriedenheit mit ihrer Wohnsituation angeben.
Gemeinsames Wohnen
Als Alternative zum eigenen Haus würden 49 Prozent Mehrgenerationenhäuser akzeptierten. Verglichen damit schneiden andere Formen des gemeinsamen Wohnens relativ schlecht ab: 23 Prozent Akzeptanz für Wohngemeinschaften und 22 Prozent für Co-Living. Beliebter noch sind gemeinschaftliche Wohnprojekte mit 36 Prozent. Bei der Auswahl des Wohnortes ist den Befragten besonders eine angenehme Nachbarschaft wichtig (42 %). Außerdem gute Einkaufsmöglichkeiten und einen persönlich nutzbaren Außenbereich z. B. Balkon, Garten (jeweils 38 %).
Nachhaltig Bauen
Die Akzeptanz für nachhaltiges Wohnen ist hoch, die Umsetzung jedoch durch finanzielle Gründe gebremst. Aus allen abgefragten zukünftigen Wohnformen ist die mit dem größten ökologischen Nutzen am beliebtesten: Zwei Drittel der Befragten (66 %) geben an, dass ein Öko-/ Niedrigenergiehaus für sie in Frage käme. Auch ein Tiny House (40 %), das Ökodorf (41 %) und „Autofreies Wohnen“ (33 %) wären für viele eine akzeptable Wohnform. Für fast jede*n zweite*n Deutsche*n (48 %) lässt sich ein nachhaltiges Wohnen jedoch aus finanziellen Gründen nicht verwirklichen. 63 Prozent finden daher, dass nachhaltiges Bauen zusätzliche Förderungs- und Kreditmöglichkeiten erhalten sollte.
Methodischer Hinweis
Die Studie „Wohnen im Wandel“ wurde als Online-Mehrthemenumfrage über den Ipsos-Omnibus durchgeführt. Die Stichprobe wurde repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland im Alter von 16 bis 75 Jahren quotiert. Am 01. April 2022 würden für die Studie n=1.000 Menschen befragt. Weitere Details zur Umfrage können unter folgender URL abgerufen werden: https://www.ipsos.com/de-de/wohnstudie-eigenheimwunsch-trifft-auf-alternative-wohnformen