Zeitungsqualitäten 2024
Zeitungen als Vertrauensanker
Berlin, den 20. März 2024 – 80 Prozent der Befragten präferieren es, wenn Mensch und nicht eine Künstliche Intelligenz die finale Entscheidung über einen journalistischen Beitrag trifft. Die neueste Studie der ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft im Auftrag des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), durchgeführt durch das IFAK Institut GmbH & Co. KG berichtet jährlich über die Nutzung und Performance von Zeitungen.
Vertrauen in Journalismus und Sorge um KI-Einsatz prägen Medienlandschaft
Rund zwei Drittel der Befragten rechnen damit, dass im Zeitalter der künstlichen Intelligenz guter und vertrauenswürdiger Journalismus zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. 63 Prozent äußern Bedenken darüber, dass der Einsatz von KI in der Berichterstattung die klare Unterscheidung zwischen Fakten und Falschmeldungen erschweren könnte. Die deutschen Zeitungen erreichen regelmäßig 76,8 Prozent der Bevölkerung mit ihren gedruckten und digitalen Angeboten, so die ZMG-Studie. Wöchentlich lesen mindestens 63 Prozent der unter 30-Jährigen digitale Zeitungen; Print dagegen in der Altersgruppe nur 32 Prozent. Die regionalen Tageszeitungen werden von 93 Prozent der Befragten als „unverzichtbar und sinnvoll“ für die lokale Information angesehen.
Demografische Reichweite: Wie Zeitungen alle Bevölkerungsgruppen erreichen
81 Prozent der Männer und 73 Prozent der Frauen nutzen zumindest wöchentlich ein Zeitungsangebot. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen sind es 63 Prozent, bei den 30 bis 49 Jahren77 Prozent und bei den über 50-Jährigen82 Prozent.
Leser*innen wünschen sich zuverlässige Berichterstattung
Als feste Größe in der Region genießen die regionalen Zeitungen das besondere Vertrauen ihrer Leserschaft und werden von 96 Prozent als glaubwürdig bewertet. Für die Mehrheit sind klare Qualitätskriterien wichtig: 80 Prozent legen großen Wert auf eine zuverlässige Berichterstattung, 74 Prozent legen großen Wert darauf, gründlich informiert zu werden und Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen, während es für 67 Prozent wichtig ist, das ihnen der Nachrichtenabsender bekannt ist.
Lesegewohnheiten und soziale Interaktionen
Die Lesegewohnheiten bezüglich des Teilens von Zeitungen zeigen interessante Muster. Während 27 Prozent der Leser*innen ihre Zeitung alleine lesen, teilen 74 Prozent ihre Zeitung mit anderen Personen, wobei sich 50 Prozent der Befragten ihre Zeitung innerhalb ihres eigenen Haushalts teilen und 23 Prozent sogar außerhalb des Haushalts. Ein Exemplar wird durchschnittlich von 3 Personen gelesen.
Methodik:
Im Jahr 2023 führte die ZMG eine Bevölkerungsbefragung durch, die sich an die deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren in Privathaushalten mit Festnetz- und/oder Mobilfunkanschluss in der Bundesrepublik Deutschland richtete. Die Befragungsmethode, die für diese Erhebung verwendet wurde, war CATI (Computer Assisted Telephone Interview) unter Verwendung eines Dual Frame Ansatzes, wobei 60 % der Befragungen über Festnetz und 40 % über Mobilfunknetz durchgeführt wurden. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich vom 23. Oktober bis zum 17. November 2023. Die Stichprobe wurde durch die Ziehung einer zufälligen Stichprobe auf Basis der Nummernblöcke aus dem ADM-Telefonstichprobensystem ermittelt. Insgesamt wurden 1.000 Fälle untersucht. Die Feldarbeit wurde von der IFAK Institut GmbH & Co. KG durchgeführt.
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