Zusammenhalt in Deutschland
Zwiespalt in Deutschland
Berlin, 10. November 2022 – Die Ergebnisse der Studie zum Zusammenhalt in Deutschland, die Infratest dimap im Auftrag der ARD durchgeführt hat zeigen, zwei Drittel der Befragten empfinden das Miteinander in der Gesellschaft als schlecht. Zukunftssorgen nach der Coronakrise und die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich belasten den Zusammenhalt in Deutschland.
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist der Meinung, dass es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Menschen im Land nicht zum Besten steht. 64 Prozent der Befragten halten der Studie zu Folge den Zusammenhalt insgesamt für schlecht. In Ostdeutschland ist die Bewertung mit 74 Prozent noch kritischer. Auch unter den jüngeren Menschen (18 – 34 Jahre) ist die Zahl derer, die den Zusammenhalt in Deutschland als schlecht empfinden, mit 73 Prozent deutlich höher als im Durchschnitt aller Befragten. Zudem sind drei Viertel der Befragten der Meinung, zwischen Arm und Reich gebe es in Deutschland große Konflikte.
Zusammenhalt entsteht im Verein, weniger bei Kirche und Parteien
Auffällig ist, dass Institutionen, die traditionell als wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gesehen werden, sehr unterschiedlich beurteilt werden. Besonders schlecht schneiden Kirchen, Politik und Parteien ab. Nur 27 Prozent der Befragten geben an, dass die Kirchen einen angemessenen Beitrag zum Zusammenhalt leisten. Auch Politik und Parteien tragen für nur 28 Prozent zu einem Miteinander in der Gesellschaft bei. Die mit Abstand wichtigste Institution für das Wir-Gefühl in Deutschland sind Sportvereine, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Mehr als drei Viertel der Befragten sehen hier den Ort, an dem gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht.
Methodischer Hinweis
Die Studie wurde im Auftrag der ARD vom Berliner Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap durchgeführt und dauerte vom 25.10 bis 26.10 2022. Die Daten basieren auf einer zufallsbasierte Telefon- (davon 60 % Festnetz, 40 % Mobilfunk) und Online-Befragung einer Stichprobe von insgesamt 1.211 Wahlberechtigten in Deutschland.
Mehr Infos unter: Umfragen & Analysen ‹ Infratest dimap (infratest-dimap.de)