Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland 2025
Studie von ARD, ZDF und Deutschlandradio
Berlin, 1. Oktober 2025 – Die aktuelle Zusammenhaltsstudie 2025 von ARD, ZDF und Deutschlandradio in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Medienforschung sowie dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, untersucht, wie es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland bestellt ist und welchen Beitrag öffentlich-rechtliche Medien leisten.

Wahrnehmung von Demokratie und Zusammenhalt
82 Prozent der Befragten sind entschieden oder eher für die Demokratie. Zugleich zeigt sich eine deutliche Skepsis gegenüber des aktuellen Zustands der Demokratie. 46 Prozent der Befragten sind eher oder sehr unzufrieden, sind 37 Prozent zufrieden. Über den gesellschaftlichen Zusammenhalt äußern die Befragten noch stärkere Sorgen. 73 Prozent sorgen sich um den Zusammenhalt der Gesellschaft; 35 Prozent stimmen der Aussage voll und ganz zu, dass die Gesellschaft auseinanderfällt. Besonders stark wird der Einfluss sozialer Ungleichheiten gesehen: 59 Prozent sind überzeugt, dass diese den Zusammenhalt gefährden, kulturelle Unterschiede werden von 28 Prozent als problematisch eingeschätzt werden.
Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien
Öffentlich-rechtliche Medien erreichen nach wie vor fast die gesamte Bevölkerung: 90 Prozent nutzen ihre Angebote zumindest gelegentlich und 67 Prozent zählen zum Stammpublikum (Nutzung mindestens vier Tage pro Woche). Der Beitrag der öffentlich-rechtlichen Medien zum gesellschaftlichen Zusammenhalt wird von vielen hoch eingeschätzt: 55 Prozent der Befragten bescheinigen den öffentlich-rechtlichen Medien einen großen Beitrag – nach Sportvereinen (65 %), der Wissenschaft (58 %) und dem Bundesverfassungsgericht (55 %).
Erwartungen und Leistungen
Die Erwartungen an die öffentlich-rechtlichen Medien sind klar: 88 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass die öffentlich-rechtlichen Medien Themen behandeln, die für die Gesellschaft relevant sind, 86 Prozent erwarten unabhängige und geprüfte Informationen und 83 Prozent möchten eine Vielfalt an Meinungen und Lebensweisen abgebildet sehen. In der Wahrnehmung erfüllen ARD, ZDF und Deutschlandradio viele dieser Erwartungen. So sehen 77 Prozent sie als verlässliche Quelle bei Großereignissen, 66 Prozent bestätigen, dass sie unabhängige Informationen bieten und 63 Prozent nehmen sie als wichtigen Träger von Werten wie Demokratie und Toleranz wahr. 47 Prozent meinen, die öffentlich-rechtlichen Medien würden ausreichend den Dialog mit dem Publikum suchen.
Methodik
Die Befragung zur Zusammenhaltsstudie 2025 von ARD, ZDF und Deutschlandradio in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Medienforschung sowie dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt wurde vom 14. März bis 17. April 2025 vom Institut mindeline media durchgeführt. Grundgesamtheit waren deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Privathaushalten in Deutschland. Erhoben wurde nach einem Mixed-Mode-Ansatz mit jeweils 50 Prozent telefonischen Interviews (CATI) und Online-Befragungen (CAWI). Für die CATI-Erhebung kam eine systematische Zufallsauswahl auf Basis der ADM-Telefonstichprobe 2024 zum Einsatz (60 % Festnetz, 40 % Mobil). Die CAWI-Erhebung erfolgte über ein Online-Access-Panel (horizoom) mit Random-Quota-Auswahl nach Geschlecht, Alter, Bildung und Region; dabei wurden die ostdeutschen Bundesländer disproportional auf n = 368 aufgestockt und anschließend proportionalisiert. Insgesamt wurden 1.351 Personen befragt (CATI n = 675, CAWI n = 676). Die Gewichtung der Ergebnisse erfolgte in zwei Stufen: zunächst eine Designgewichtung zur Korrektur unterschiedlicher Auswahlchancen der Befragten, anschließend eine Redressement-Gewichtung nach Geschlecht*Alter, Bildung, Bundesland und Ortsgröße (Basis: Strukturanalyse b4p 2024 II, 14+).
Weitere Infos hier: http://ard-zdf-deutschlandradio-zusammenhaltsstudie.de/
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