Info-Monitor 2025: Wie informiert sich Deutschland?
Vertrauen in Medien beeinflusst Einstellung zur Demokratie
Berlin, 12. Mai 2025 – Woher beziehen Menschen in Deutschland ihre Informationen? Wie stark vertrauen Sie Medien – und was bedeutet das für Ihre Zufriedenheit mit der Demokratie? Der Info-Monitor 2025 verspricht Antworten auf diese Fragen.

Informationsinteresse und Informationsnutzung
Die große Mehrheit der Bevölkerung zeigt ein Interesse am aktuellen Zeitgeschehen: 90 Prozent geben an, daran (sehr) interessiert zu sein. 96 Prozent informieren sich mindestens einmal pro Woche das aktuelle Zeitgeschehen. Öffentlich-rechtliche Fernsehsender werden dafür am häufigsten genutzt (88 %), gefolgt von Suchmaschinen (79 %) und lokalen oder regionalen Tageszeitungen (68 %). Soziale Netzwerke werden von 56 Prozent genutzt, jedoch suchen nur 14 Prozent dort gezielt nach Informationen – im Gegensatz zu 64 Prozent bei öffentlich-rechtlichem Fernsehen.
Vertrauen in Medien
60 Prozent der Bevölkerung vertrauen etablierten Medien (große Fernsehsender und Zeitungen, die die meisten Menschen kennen, z.B. öffentlich-rechtliche Fernsehsender wie ARD und ZDF. Besonders hoch ist das Vertrauen bei Menschen unter 30 Jahren (73 %) sowie bei Anhänger*innen der SPD (78 %) und von Bündnis 90/Die Grünen (85 %). Am geringsten ist das Vertrauen bei AfD-nahen Personen (16 %). Öffentlich-rechtliche Fernsehsender (84 %), Radiosender (82 %) und lokale Tageszeitungen (75 %) genießen das stärkste Vertrauen. Boulevardzeitungen (11 %), sogenannte alternative Medien (10 %) wie z. B. RT, Junge Welt, Tichys Einblick) und soziale Netzwerke (10 %) schneiden deutlich schlechter ab. Innerhalb der sozialen Medien genießen YouTube (24 %) und WhatsApp (23 %) am meisten Vertrauen, während TikTok mit nur 4 Prozent das Schlusslicht bildet.
Wahrnehmung sozialer Medien und Herausforderungen
Soziale Netzwerke werden von der Mehrheit als schnell (67 %) und verständlich (49 %) wahrgenommen. Gleichzeitig gibt es kritische Einschätzungen: 63 Prozent verbinden soziale Medien mit Skandalisierung und Polarisierung, 56 Prozent empfinden sie als nicht vertrauenswürdig. 80 Prozent sehen die Personalisierung und Filterung von Inhalten als Gefahr für die Meinungsvielfalt. 85 Prozent betrachten Desinformationskampagnen als große Bedrohung für die Demokratie und 87 Prozent sehen Hassrede in den sozialen Netzwerken als ernstes Problem für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. 78 Prozent sind der Meinung, dass soziale Netzwerke zu wenig gegen Beleidigungen und Bedrohungen unternehmen; 80 Prozent sehen unzureichende Maßnahmen gegen Falschinformationen. Zudem fällt es 82 Prozent der Bevölkerung schwer, in sozialen Netzwerken zwischen verlässlichen und nicht verlässlichen Informationen zu unterscheiden – über etablierte Medien sagen das 46 Prozent.
Methodik:
Die Ergebnisse des Info-Monitors 2025 basieren auf zwei Befragungen, die im Auftrag der Medienanstalten vom Meinungsforschungsinstitut forsa durchgeführt wurden. Die erste Erhebung – die Hauptbefragung – fand im Zeitraum von Juli bis August 2024 statt. Befragt wurden insgesamt 3.507 Personen ab 14 Jahren, die in Privathaushalten leben und das Internet nutzen. Die Befragung wurde im Rahmen des repräsentativen Panels forsa.omninet mittels einer computergestützten Webbefragung (CAWI) durchgeführt. Im Herbst 2024 folgte eine vertiefende Befragung, ebenfalls auf Basis derselben Grundgesamtheit: die deutschsprachige, internetnutzende Bevölkerung ab 14 Jahren in Privathaushalten. Zwischen Oktober und November 2024 nahmen weitere 3.040 Personen an der CAWI-Erhebung im Panel forsa.omninet teil.
Weitere Infos hier: https://www.die-medienanstalten.de/forschung/info-monitor/
Bild von Freepik