Familienbericht 2024
Familien und Familienpolitik in Zeiten von Transformation und Wandel
Berlin, den 31.Juli 2024 – Der Familienreport 2024 des Bundesamts für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet umfassende Einblicke in die aktuelle Lage und Entwicklungen der Familienpolitik in Deutschland. Er beleuchtet verschiedene Aspekte des Familienlebens, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Herausforderungen, vor denen Familien stehen.
Optimismus in Familien: Eltern blicken trotz Krisen zuversichtlich in die Zukunft
Trotz der Herausforderungen der letzten Jahre blicken Eltern von minderjährigen Kindern relativ optimistisch in die Zukunft und stehen den gegenwärtigen Veränderungsprozessen aufgeschlossen gegenüber. Der Familienreport 2024 weist aus, dass 46 Prozent der Eltern sich auf die Zukunft freuen. In der Bevölkerung sind dies 42 Prozent.
Familie als Stütze: Eltern finden mehr Zufriedenheit in schwierigen Zeiten
In Zeiten des Wandels bieten familiäre Bindungen viel Halt. Gefragt, auf wen sie sich in schwierigen Phasen verlassen können, geben laut Familienreport 2024 82 Prozent der Bevölkerung an, dass sie diese Unterstützung innerhalb ihrer Familie finden.
Familienleben in Deutschland: Vielfalt und unterschiedliche Wahrnehmungen der Familienfreundlichkeit
In Deutschland wird Familie von vielen Menschen als etwas Positives empfunden, wobei das Familienleben sehr unterschiedlich gestaltet wird. Die Bedürfnisse und Erwartungen an ein familienfreundliches Land sind daher vielfältig. Im Jahr 2022 waren verheiratete Eltern mit 69 Prozent die häufigste Familienform, die Zahl der Lebensgemeinschaften ist leicht gestiegen (von 9 % im Jahr 2012 auf 12 % im Jahr 2022). Der Anteil alleinerziehender Haushalte hat sich in den letzten zehn Jahren bei rund einem Fünftel stabil gehalten. Die Mehrheit der Familien hat entweder ein Kind (49 %) oder zwei Kinder (38 %). 43 Prozent der Familien in Deutschland mit minderjährigen Kindern sind eingewandert oder haben zumindest eine sogenannte einseitige Einwanderungsgeschichte, das heißt, ein Elternteil in der Familie ist nicht in Deutschland geboren. 57 Prozent der Familien haben keine jüngere Zuwanderungsgeschichte.
Familien- und Pflegearbeit: Fortschritte und Herausforderungen in der Gleichstellung
2022 investierten Frauen täglich 44 Prozent mehr Zeit in unbezahlte Sorgearbeit als Männer, so der Familienreport 2024. Die Wahrnehmung der Väter hinsichtlich ihrer Zeit mit den Kindern hat sich gewandelt: 58 Prozent der Väter empfinden heute, dass sie zu wenig Zeit für ihre Kinder haben. Parallel dazu ist die Väterbeteiligung am Elterngeld von 21 Prozent im Jahr 2008 auf 44 Prozent im Jahr 2020 gestiegen.
Methodik:
Für die Erstellung des Familienreports 2024 wurden verschiedene Studien ausgewählt, die sich mit den wirtschaftlichen Bedingungen von Familien, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie demografischen Veränderungen befassen. Alle Infos zu den verschiedenen Studien findest du hier im Bericht: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/239468/de423b579e88c8cceb55eda13f6e0124/familienreport-2024-data.pdf
Weitere Infos hier: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/familienreport-2024-239470
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