GfK Nachhaltigkeitsindex August 2024
Langzeitstudie zur Konsumentenwahrnehmung
Berlin, den 14. August 2024 – Die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Konsumverhalten: Trotz eines leichten Rückgangs bleibt nachhaltiges Einkaufen in Deutschland ein wichtiges Thema. Die Untersuchung der GfK verdeutlicht aber, dass der Klimawandel im Vergleich zur Inflation eine geringere Rolle spielt.
Nachhaltigkeit im Alltag
Trotz eines positiven Konsumklimas und einer steigenden Anschaffungsneigung zeigt sich, dass die Bereitschaft für nachhaltige größere Anschaffungen zurückgeht. Der Index für nachhaltige größere Anschaffungen sinkt im Juli auf 100 Punkte. Der Anteil der Konsument*innen, die in den letzten 12 Monaten nachhaltige größere Anschaffungen getätigt haben, fällt von 32 Prozent im April auf 28 Prozent im Juli. Auch der Anteil derjenigen, die planen, in den nächsten 12 Monaten größere Anschaffungen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten zu tätigen, sinkt leicht auf 27 Prozent (April: 30 Prozent). Dennoch bleibt die Bereitschaft, für nachhaltige größere Anschaffungen mehr Geld auszugeben, im Juli stabil bei 70 Prozent.
Minimales Wachstum bei nachhaltigen Fast Moving Consumer Goods (FMCG)*
Im Bereich der FMCG zeigt sich eine steigende Bedeutung für nachhaltige Produkte Der Anteil der Konsument*innen, die in den letzten Monaten häufig nachhaltige Lebensmittel und Drogerieprodukte gekauft haben, steigt im Juli um 4 Prozentpunkte auf 27 Prozent. Der Index für nachhaltige FMCG-Produkte liegt bei 99,4 Punkten (April: 98 Punkte). Auch die Bereitschaft, für nachhaltige FMCG-Produkte höhere Preise zu zahlen, steigt minimal auf 69 Prozent (April: 67 Prozent).
*(Fast Moving Consumer Goods – zb. Zahnpasta, da häufig gekauft und regelmäßig konsumiert)
Bio-Produkte und junge Konsumenten
Die Wahrnehmung von Bio-Produkten als qualitativ hochwertig und vertrauenswürdig wächst. 47 Prozent der Konsument*innen verbinden Bio-Produkte mit hochwertiger Qualität, ein Merkmal, das zuvor Markenprodukten vorbehalten war. Besonders bei der jungen Generation von 18 bis 29 Jahren spielen Bio-Produkte eine zentrale Rolle bei der Kaufentscheidung. Für fast die Hälfte dieser Altersgruppe ist das Bio-Siegel entscheidender als das Markenlogo.
Unverpackt-Stationen im Trend
Zwei Drittel der Befragten kennen Unverpackt-Stationen. 29 Prozent haben sie bereits genutzt. Der Bekanntheitsgrad unter den 18- bis 29-Jährigen liegt bei 83 Prozent. Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es noch Barrieren wie höhere Kosten und Bedenken hinsichtlich Hygiene. Dennoch lehnen nur 6 Prozent der Deutschen unverpackte Produkte generell ab.
Methodik:
Die Ergebnisse basieren auf dem GfK-Nachhaltigkeitsindex, der alle 3 Monate online im GfK eBUS® durchgeführt wird. Im Juli 2024 wurden 1.000 Konsumenten im Alter von 18-74 Jahren befragt, die die deutschsprachige Bevölkerung repräsentieren. in Deutschland befragt. Der GfK Nachhaltigkeitsindex umfasst zurückliegende Käufe, geplante Käufe sowie die Bereitschaft, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen. Die Erhebung zum aktuellen GfK Nachhaltigkeitsindex fand vom 11. bis 16. Juli 2024 statt. Die Stichprobenquotierung wird nachgetragen.
Weitere Informationen hier: https://www.gfk.com/de/presse/konsumenten-assoziieren-bioprodukte-mit-qualitaet-und-frische
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