Kindern und Familien soziale Sicherheit geben
Kinderarmut entschlossen entgegentreten Studie von Save the Children
Berlin, 9. Oktober 2025 – Save the Children Deutschland hat mittels einer repräsentativen Befragung unter Eltern minderjähriger Kinder erhoben, welche Einstellungen, Sorgen und Erwartungen die Eltern in Bezug auf Kinderarmut, finanzieller Lage und Unterstützungsbedarf haben.

Eltern fordern stärkere Maßnahmen im Kampf gegen Kinderarmut
76 Prozent der befragten Eltern (80 % bei den Frauen und 73 % bei den Männern) geben an, dass die derzeitigen Pläne der Bundesregierung ihrer Meinung nach nicht ausreichen, um Kinderarmut wirksam zu bekämpfen, und dass weitergehende Maßnahmen notwendig seien.
Finanzielle Zukunftssorgen
25 Prozent der Eltern geben an, sich große oder sehr große Sorgen zu machen, die Grundbedürfnisse der Familie – etwa Kleidung, Nahrung, Wohnen oder Heizen – künftig nicht mehr ausreichend decken zu können. Bei der Erhebung im Winter 2024/2025 gingen 73 Prozent der befragten Eltern davon aus, dass sich die finanzielle Situation von Eltern in den kommenden Jahren verschlechtern wird. 27 Prozent (Winter 2024 2025 46 %) äußern weniger große Sorgen, während 48 Prozent (Winter 2024 2025 12%) angeben, sich keine Sorgen zumachen. Alleinerziehende sind überdurchschnittlich stark betroffen: 42 Prozent von ihnen geben an, große oder sehr große Sorgen um die finanzielle Zukunft ihrer Familie zu haben.
Finanzielle Möglichkeiten im Familienalltag
Einkommensgruppen. 82 Prozent der befragten Eltern erklären, dass es ihnen derzeit auf jeden Fall (51 %) oder eher (31 %) möglich sei, sich gelegentlich Dinge zu leisten, die über das Notwendige hinausgehen ( zum Beispiel Urlaube, Ausflüge, Möbel oder Hobbys der Kinder). 18 Prozent an, dass ihnen dies eher nicht (12 %) oder auf keinen Fall (6 %) möglich sei. Besonders stark betroffen sind Familien mit einem Einkommen unter 3.000 Euro, von denen fast die Hälfte keine Ausgaben über das Notwendige hinaus tätigen kann. Unter Alleinerziehenden liegt der Anteil bei 33 Prozent.
Emotionale Belastung der Kinder
Acht Prozent aller befragten Eltern geben an, dass ihr Kind durch die finanzielle Situation der Familie sehr stark oder eher stark emotional belastet ist, etwa durch Sorgen, Rückzug oder gedrückte Stimmung. Alleinerziehende beobachten überdurchschnittlich häufig emotionale Belastungen ihrer Kinder: 21 Prozent von ihnen geben an, dass ihre Kinder sehr oder eher stark betroffen seien. Diese Zahlen verdeutlichen, dass finanzielle Unsicherheit und soziale Einschränkungen spürbare Auswirkungen auf die psychische Stabilität von Kindern haben können.
Unterstützungswünsche an Politik und Gesellschaft
Eltern wünschen sich in fast allen Bereichen mehr Förderung und Entlastung für Familien. Besonders wichtig ist der Bildungsbereich: 97 Prozent der befragten Eltern halten höhere Investitionen in Schulen, wie Ausstattung und Personal für sehr wichtig oder eher wichtig (89 % sehr wichtig/ 8 % eher wichtig). Auch der Ausbau der Kinderbetreuung wird von 90 Prozent als sehr wichtig oder eher wichtig eingestuft (66 % sehr wichtig/ 24 % eher wichtig). Mehr günstige Freizeitangebote für Kinder sehen 87 Prozent als sehr wichtig (58 % sehr wichtig/ 29 % eher wichtig). Bürokratische Hürden bei Familienleistungen abzubauen, halten ebenfalls 58 Prozent für sehr wichtig oder wichtig (58 % sehr wichtig/ 28 % eher wichtig); 88 Prozent bewerten bessere finanzielle Unterstützung als sehr wichtig oder eher wichtig (57 % sehr wichtig/ 31 % eher wichtig)
Methodik
Im Auftrag von Save The Children hat forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH eine repräsentative bundesweite Befragung unter Eltern zum Thema Kinderarmut durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 1.003 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Eltern von Kindern unter 18 Jahren wurden befragt. Die Erhebung wurde vom 23. Juli 2025 bis 12. August 2025 im Rahmen der werktäglichen telefonischen Mehrthemenumfrage im forsa.omnitel durchgeführt. Die ermittelten Ergebnisse können mit den Fehlertoleranzen (im vorliegenden Fall +/- 3 Prozentpunkte) auf die Grundgesamtheit übertragen werden.
Weitere Infos hier: https://www.savethechildren.de/informieren/themen/kinderarmut-in-deutschland/
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