Schutz der Demokratie
Mehrheit der Bevölkerung sieht Gefahr für das demokratische System
Berlin, 20. Oktober 2025 – Neue Greenpeace Studie untersucht, wie die Bevölkerung die Stabilität der Demokratie in Deutschland wahrnimmt und welche Sorgen sie in dieser Hinsicht bewegen

Demokratie in Sorge
Für 76 Prozent der Bevölkerung ist die Bedrohung der Demokratie ein ernstes Anliegen.
Der Mehrheit der Befragten (84 %) ist es wichtig, dass Deutschland demokratisch regiert wird. Allerdings sind nur rund ein Drittel der Meinung, dass dies derzeit tatsächlich zutrifft. Drei Viertel nehmen Korruption in öffentlichen Institutionen als eine der größten Gefahren für das demokratische System wahr. Auch Desinformation und „Fake News“ im Internet sehen 70 Prozent als Ursache für die Schwächung demokratischer Strukturen.
Engagement und Verantwortung
Die Befragten sehen eine breite Verantwortung für den Schutz der Demokratie: Besonders häufig werden Regierung (84 %), Parteien (81 %) und die Justiz (77 %) genannt. Zwei Drittel der Befragten (66 %) engagieren sich selbst aktiv oder können sich ein solches Engagement vorstellen.
Sorgen um Gesellschaft und Politik
Die größten Sorgen bereiten den Menschen Krieg und internationale Konflikte (88 %), gefolgt von der Unfähigkeit der Politik zu Reformen (86 %) und Kriminalität sowie Terrorismus (83 %). Auch Themen wie Gesundheit und Pflege im Alter (83 %) sowie soziale Absicherung (82 %) stehen weit oben auf der Sorgenliste. Die Bedrohung der Demokratie (76 %) und Umweltverschmutzung (77 %) liegen auf einem ähnlichen Niveau wie der Klimawandel (75 %). Außerdem spielen auch Themen wie Einsamkeit (42 %), eine neue Pandemie (34 %) oder das Zerbrechen der Partnerschaft (30 %) eine Rolle.
Akzeptanz von Regierungssystemen
85 Prozent der Befragten hält es für „gut“ oder „sehr gut“, dass Grundrechte, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit unabhängig von Wahlergebnissen durch eine Verfassung geschützt sind. 76 Prozent würden regelmäßige Volksentscheide befürworten und 73 Prozent wünschen sich mehr Bürgerdialoge und gemeinsame Beratungen bei politischen Entscheidungen.
Demokratieverständnis
Auf die offene Frage, was Demokratie für sie bedeutet, nannten 68 Prozent der Befragten Freiheit und Grundrechte als wichtigste Merkmale. 50 Prozent denken bei Demokratie an Wahlen und Mitbestimmung, 26 Prozent an Volkssouveränität und 25 Prozent an Gleichheit und soziale Gerechtigkeit. Über 60 Jährige verknüpfen Demokratie überdurchschnittlich häufig mit Freiheitsrechten (80 %), während 16–29 Jährige sie stärker mit Beteiligung und Mitsprache (58 %) verbinden.
Methodik
Die Studie wurde im Juli 2025 vom SINUS-Institut im Auftrag von Greenpeace durchgeführt und Befragt wurde die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Insgesamt nahmen 2.022 Personen an der Befragung teil. Erhoben wurden die Daten im Rahmen von Onlineinterviews (CAWI).. Die Stichprobe wurde quotiert nach Alter, Bildung, Geschlecht und Regionder oben genannten Zielgruppe.
Weitere Infos hier: https://www.greenpeace.de/publikationen/Greenpeace_Sinus_Schutz_der_Demokratie.pdf
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