Ängste-Ranking 2024
Studie zu den größten Ängsten der Deutschen
Berlin, den 22. November 2024 – Eine Studie des der R+V Versicherung, durchgeführt von Ipsos, zur Entwicklung der Ängste in Deutschland zeigt, dass finanzielle Sorgen weiterhin dominieren. Die Studie untersucht die größten Ängste der deutschen Bevölkerung im Jahr 2024 und zeigt deren Entwicklung, regionale Unterschiede sowie Langzeitentwicklungen auf.
Dominierende Ängste
57 Prozent der Befragten in Deutschland befürchten laut Studie steigende Lebenshaltungskosten 2023, womit diese Angst den ersten Platz im Ranking belegt. Auch die Sorge, dass die Zahl der Geflüchteten den Staat überfordert, beschäftigt 56 Prozent der Befragten und liegt auf Platz zwei. Auf Platz drei folgt mit 52 Prozent die Angst, dass Wohnen unbezahlbar wird. Politische und gesellschaftliche Spannungen durch Zuzug aus dem Ausland stehen mit 51 Prozent ebenfalls weit oben auf der Liste.
Veränderungen im Angstniveau
Die Studie zeigt zudem Veränderungen im Angstniveau im Vergleich zum Vorjahr. Während die Sorge vor politischem Extremismus um 8 Prozentpunkte auf 46 Prozent gestiegen ist, zeigt die Studie eine Entspannung bei steigenden Lebenshaltungskosten und unbezahlbarem Wohnraum. Hier gingen die Werte im Vergleich zum Vorjahr jeweils um 8 Prozentpunkte zurück. Insgesamt liegt der durchschnittliche Angstwert der Bevölkerung 2024 bei 42 Prozent; 2023 lag dieser Wert bei 45 Prozent.
Regionale Unterschiede
Regionale Unterschiede sind vor allem bei der Bewertung von Zuwanderungsthemen sichtbar. In Ostdeutschland sorgen sich 60 Prozent der Befragten, dass die Zahl der Geflüchteten den Staat überfordert, im Westen sind es 55 Prozent. Ähnlich verhält es sich mit der Angst vor Spannungen durch Zuzug, die im Osten 56 Prozent und im Westen 50 Prozent der Menschen beschäftigt. Bei Themen wie Naturkatastrophen ( 38 % im Osten, 46 % im Westen) und der Klimawandel (37 % im Osten, 43 % im Westen) zeigen sich ebenfalls regionale Unterschiede.
Langzeigentwicklungen
2016 – auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle – befürchten noch zwei von drei Befragten, dass der Staat überfordert ist oder es durch weiteren Zuzug aus dem Ausland zu Spannungen kommt. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert an. Die Angst der Befragten, dass Deutschland zur Kriegspartei werden könnte, liegt mit 41 Prozent auf Vorjahresniveau. Vor Kriegsbeginn war dieser Wert deutlich niedriger und lag 2021 bei 16 Prozent.
Arbeitswelt und Ängste
In Bezug auf die Arbeitswelt zeigt die Studie, dass 22 Prozent der Befragten Angst um ihren Arbeitsplatz haben. Dies ist der niedrigste Wert in der Geschichte der Erhebung, die seit 1992 jährlich durchgeführt wird.
Methodik:
Die Studie „Die Ängste der Deutschen“ wird seit 32 Jahren durchgeführt. Befragt werden jährlich in persönlichen Interviews rund 2.400 Personen der deutschsprachigen Wohnbevölkerung im Alter ab 14 Jahren nach ihren größten politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Ängsten. Die repräsentative Umfrage von Ipsos findet immer im Sommer statt – dieses Mal lief sie vom 10. Juni bis zum 18. August 2024. Die wichtigsten Ergebnisse der R+V-Ängste-Studie sind unter www.die-aengste-der-deutschen.de aufbereitet.
Weitere Infos hier: https://www.ruv.de/newsroom/themenspezial-die-aengste-der-deutschen/pressemitteilungen/2024-10-09-studie-aengste-der-deutschen
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