E-Autos am Scheideweg?
Chancen, Hürden und die Sicht der Verbraucher*innen
Berlin, den 23. Januar 2025 – Eine Studie vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) untersucht das Interesse und die Akzeptanz von Elektroautos in Deutschland. Hierbei werden unter anderem die Kaufabsichten, die wahrgenommenen Vorteile und Herausforderungen von Elektroautos sowie die Einstellungen zu Nachhaltigkeit und Infrastruktur.

Status quo der Elektromobilität in Deutschland
Die überwiegende Mehrheit der Autofahrer*innen in Deutschland nutzt weiterhin Autos mit Benzin- oder Dieselmotor (86 %). 10 Prozent setzen auf Hybridantriebe, bei denen ein Elektromotor den Verbrenner unterstützt und weitere zehn Prozent besitzen ein Auto mit ausschließlichem Elektroantrieb, wobei die meisten E-Autos als Neuwagen erworben wurden(73 %). 19 Prozent besitzen ein gebrauchtes E-Auto. Privat genutzte Firmenwagen spielen mit 7 Prozent aktuell eine kleine Rolle.
Gründe für den Kauf von E-Autos
Die Beweggründe für den Kauf eines Elektroautos sind vielfältig und reichen von pragmatischen Überlegungen bis hin zu idealistischen Werten. Während staatliche Förderungen (41 %) und die niedrigeren Betriebskosten (36 %) eine bedeutende Rolle spielen, treiben auch der Wunsch nach Klimaschutz (38 %) und ein besonderes Fahrerlebnis (28 %) Menschen zur Anschaffung an. Weniger häufig genannt werden bereits privat getätigte Investitionen in Ladeinfrastruktur (18 %) und Empfehlungen aus dem persönlichen Umfeld (21 %).
Anschaffungshürden
Die Reichweite stellt für viele das größte Anschaffungshindernis dar (52 %). Außerdem werden eine schlechte Auflade-Infrastruktur (44 %) die hohen Anschaffungskosten (44 %), die Praktikabilität (keine eigene Lademöglichkeit und Laden an öffentlichem Ladepunkt dauert zu lange) (42 %) und Unsicherheit, ob die Batterien in gebrauchten E-Autos noch die versprochene Reichweite bieten (33 %) als Gründe genannt, die gegen einen Kauf sprechen. Zudem zweifeln32 Prozent der Befragten, die noch kein E-Auto besitzen, an der tatsächlichen Umweltfreundlichkeit dieser.
E-Auto-Zukunft: Fast jede*r Fünfte plant den Umstieg
Eine wachsende Zahl in Deutschland erwägt den Umstieg auf ein Elektroauto. 18 Prozent geben an, dass ihr nächstes Auto mit hoher Wahrscheinlichkeit ein E-Auto sein könnte; 24 Prozent sind noch unentschlossen. Die aktuellen E-Auto-Besitzer*innen sind mehrheitlich zufrieden: 64 Prozent können sich vorstellen, auch weiterhin auf einen elektrischen Antrieb zu setzen.
Meinungen zur staatlichen Förderung von E-Autos
Die deutsche Bevölkerung ist gespalten, wenn es um staatliche Förderungen für Elektroautos geht: 53 Prozent befürworten sie, 47 Prozent lehnen sie ab. Besonders groß ist die Zustimmung bei Menschen unter 40 Jahren (69 %), Befragten mit Abitur/Hochschulreifereife oder Studium (61 %) und E-Auto-Besitzer*innen (91 %).
Methodik:
Die Konzeption und Erstellung des Fragebogens wurden vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V. entwickelt. Die Datenerhebung erfolgte über das GfK eBUS®-Online-Panel. Es wurden 2.000 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt. Die Stichprobe wurde repräsentativ für die deutschsprachige Wohnbevölkerung dieser Altersgruppe quotiert. Der Erhebungszeitraum erstreckte sich vom 22. August bis zum 2. September 2024.
Weitere Infos hier: https://www.nim.org/publikationen/detail/e-autos-am-scheideweg
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