5 Tipps, um vertrauenswürdige Umfragen von unseriösen zu unterscheiden
So schützt du dich vor Fake-Umfragen
Ob per E-Mail, Social Media oder Popup-Fenster beim Surfen – Umfragen sind allgegenwärtig. Manche versprechen attraktive Prämien, Gutscheine oder sogar Geld. Doch längst nicht jede dieser Umfragen ist Marktforschung. Manche Angebote verfolgen ganz andere Ziele: Adresshandel, Abofallen oder schlicht Datensammeln für dubiose Zwecke. Wie also erkennst du, ob du es mit seriöser Marktforschung zu tun hast? Wir zeigen dir fünf Tipps gegen Fake Umfragen und zeigen dir, wie du diese entlarvst – und woran du seriöse Angebote erkennst.

1. Wer steckt dahinter?
Der wichtigste erste Schritt: Prüfe, wer die Umfrage durchführt oder in Auftrag gegeben hat. Seriöse Marktforschung ist kein anonymer Prozess – im Gegenteil. Vertrauenswürdige Institute stellen transparent dar, wer sie sind, welche Methode sie nutzen und wie die Daten verwendet werden.
Achte auf diese Angaben:
- Name und Kontaktdaten des Marktforschungsinstituts
- Hinweis auf einen konkreten Auftraggeber
- Link zum Datenschutz
- Möglichkeit zur Kontaktaufnahme
Fehlen diese Informationen oder verstecken sie sich hinter vagen Formulierungen? Dann ist Skepsis angebracht.
2. Kein Verkaufsinteresse
Ein weiteres Merkmal seriöser Umfragen ist das Fehlen von Verkaufsabsichten. Hier sind die Punkte, auf die du achten solltest:
- Es wird nichts verkauft, beworben oder angeboten.
- Die Umfrage ist eine reine Befragung, ohne Produktverkauf oder Abo am Ende.
- Professioneller und neutraler Auftritt: Die Sprache ist sachlich, werbefrei und grammatikalisch korrekt.
- Die Umfrage wirkt seriös gestaltet, ohne nervige Pop-ups oder Weiterleitungen.
Wenn diese Merkmale zutreffen, kannst du sicher sein, dass die Umfrage wirklich der Marktforschung dient und nicht darauf abzielt, dir etwas zu verkaufen.
3. Datenschutz und Anonymität: Alles klar?
Ein weiterer wichtiger Punkt: der Umgang mit deinen Daten. Seriöse Umfragen sind freiwillig und anonym. Sie erklären klar, was mit deinen Antworten passiert – und sie geben dir jederzeit die Möglichkeit, die Teilnahme abzubrechen.
Warnzeichen für fragwürdige Angebote:
- Es gibt keine oder eine unverständliche Datenschutzerklärung
- Du wirst gezielt nach Kontonummern, Kreditkartendaten oder Passwörtern gefragt
- Deine E-Mail-Adresse wird automatisch für Werbung registriert
- Es wird dir etwas zum Kaufen angeboten
Unseriöse Anbieter verstecken ihre Absichten oft in Kleingedrucktem oder umgehen die DSGVO schlichtweg. Ein seriöses Institut hingegen respektiert deine Rechte und informiert dich transparent.
4. Gibt’s was zu gewinnen? Dann aufgepasst.
Belohnungen für die Teilnahme sind nicht per se verdächtig – viele Online-Panels, in denen man sich als potentielle*r Befragte*r registrieren kann, arbeiten mit Punktesystemen oder Gutscheinen. Aber Vorsicht, wenn dir hohe Geldsummen oder teure Produkte sofort versprochen werden, ohne dass du dich zuvor anmelden oder qualifizieren musst.
Typische Lockangebote:
- „Beantworte drei Fragen und gewinne ein iPhone“
- „100 Euro für deine Meinung – jetzt teilnehmen!“
- „Du wurdest ausgewählt – jetzt Bonus sichern“
Hier geht es selten um Marktforschung. Meist sollst du Daten preisgeben, ein Abo abschließen oder wirst auf Drittseiten weitergeleitet. Seriöse Anbieter informieren dich vorher, ob und wie du entlohnt wirst – und verlangen nie, dass du dafür extra bezahlst.
5. Wie läuft die Einladung?
Eine Umfrage kommt meistens aus dem Nichts. Wie solltest du reagieren? Bei einer seriösen Umfrage ist der Ton ist sachlich, die Einladung oder Vorstellung enthält alle wichtigen Informationen und du kannst jederzeit abbrechen oder dich abmelden. Es gibt meist auch einen Link zur Abmeldung.
Misstrauisch solltest du werden bei:
- reißerischen Betreffzeilen („Jetzt Meinung sagen und reich werden!“)
- E-Mails ohne persönliche Anrede
- Nachrichten, die wie Spam oder Werbung aussehen
- fehlenden Absender-Informationen
Wer dich zur Marktforschung einlädt, muss sich zu erkennen geben – alles andere ist nicht seriös.
Mit kühlem Kopf zur klugen Meinung
Marktforschung lebt davon, dass Menschen offen ihre Meinung teilen. Umso wichtiger ist es, dass sie dies freiwillig, informiert und geschützt tun können. Wenn du dich an die oben genannten Punkte hältst, kannst du seriöse Umfragen erkennen – und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zu Forschung und Innovation leisten.
Übrigens: Ein Hinweis auf seriöse Marktforschungsinstitute ist die Zugehörigkeit zu einem der großen Marktforschungsverbände wie ADM, BVM, ASI oder DGOF sind, die alle die Richtlinien und Qualitätsstandards des ICC/ESOMAR-Kodex einhalten. Auch das ist ein gutes Zeichen für Qualität und Fairness.
Du hast Zweifel bei einer Umfrage oder wurdest in eine unseriöse Befragung verwickelt? Dann melde dich gerne beim Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung e.V. – wir helfen weiter und stehen für echte, unabhängige und diskriminierungsfreie Marktforschung in Deutschland.